Das Bundesland Bayern ist seit letzter Woche Mitglied des Europäischen Netzwerks Gentechnikfreier Regionen. Umweltminister Marcel Huber (CSU) unterzeichnete die Beitrittserklärung, damit ist der Freistaat nun offiziell aufgenommen, bestätigte das Ministerium dem Infodienst. Das Netzwerk setzt sich für eine Landwirtschaft ohne Gentechnik ein.
Die bayerische Regierung sieht in dem Beitritt zum Netzwerk, den der Landtag im Februar nach jahrelanger Kontroverse beschlossen hatte, „ein klares politisches Bekenntnis mit hohem Symbolgehalt für die Menschen in Bayern.“ Minister Huber erklärte, Bayern stehe für regionale und saisonale Lebensmittel. „Grüne Gentechnik ist mit den sensiblen Naturräumen und der kleinteiligen Agrarstruktur in Bayern unvereinbar.“
Auch das schwarz-grün regierte Hessen wird Mitglied des Netzwerks, das sich für die Reinhaltung des Saatguts von Gentechnik-Organismen, für mehr Selbstbestimmung der Regionen und für das Verursacherprinzip einsetzt, wonach Schäden durch gentechnische Verunreinigungen vom Verursacher behoben werden müssen. Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) hatte im März, als sie den Aufnahmeantrag verschickte, erklärt: „Die Entscheidung dem Netzwerk beizutreten soll als gutes Beispiel dienen und sendet ein Signal der Unterstützung sowohl an die heimische Landwirtschaft als auch an unsere Nachbarregionen.“
Das Netzwerk hat europaweit über 60 Mitglieder. Aus Deutschland sind auch Schleswig-Holstein, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, das Saarland, Thüringen und Niedersachsen an Bord. [dh]