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Der Umsatz mit Ohne Gentechnik - Lebensmitteln wächst weiter

Die Deutschen haben 2019 rund 11,3 Milliarden Euro für Lebensmittel ausgegeben, die das Ohne Gentechnik – Siegel tragen. Gegenüber 2018 bedeute das eine Steigerung von 15 Prozent, meldete der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG), der dieses Siegel vergibt. Für das laufende Jahr rechnet er mit einem weiteren Anstieg von mindestens fünf Prozent.

Die Zahlen beruhen auf Auskünften der Lizenznehmer des Ohne Gentechnik – Siegels. Diese Hersteller und Verarbeiter erzielten mit den ausgelobten Lebensmitteln einen Umsatz von 8,8 Milliarden Euro durch den Verkauf an den Einzelhandel. Durch dessen Marge und die Umsatzsteuer dürften die Endverbraucherpreise im Schnitt etwa 27 Prozent höher sein als die Herstellerumsätze, schätzt der VLOG und kommt so auf 11,3 Milliarden Euro. Damit machten Ohne Gentechnik – Produkte bereits über fünf Prozent des gesamten Lebensmittelumsatzes in Deutschland aus, schrieb der Verband. Zum Vergleich: Der Umsatz mit Bio-Lebensmittel im deutschen Handel lag 2019 bei 12,0 Milliarden Euro. Überschneidungen zwischen den beiden Segmenten gibt es kaum. Bio-Lebensmittel müssen sowieso gentechnikfrei hergestellt werden, so dass die allermeisten Bio-Hersteller keine zusätzliche Ohne Gentechnik – Auslobung verwenden.

Den größten Anteil an der Ohne Gentechnik – Herstellersumme von 8,8 Milliarden Euro haben mit 6,0 Milliarden Milch und Molkereiprodukte. Weitere 1,6 Milliarden steuerte Geflügelfleisch bei, während 850 Millionen Euro auf Eier entfielen. Den kleinen Rest teilen sich alle anderen Warengruppen wie etwa Schweinefeisch. „Im Vergleich zur Milch muss sich bei Schweinefleisch noch sehr viel bewegen, um auch hier endlich den Verbrauchererwartungen nach Ohne Gentechnik-Ware gerecht zu werden“, sagte VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting. Denn anders als Verbraucher vermuten, würden immer noch 99 Prozent der konventionell gehaltenen Schweine in Deutschland mit Gentechnik-Soja gefüttert. Rund drei Viertel aller deutschen Sojaimporte landeten in ihren Futtertrögen.

Der VLOG nutzte die Präsentation der Zahlen dazu, die EU-Kommission zu mahnen. Um den Verbrauchern auch in Zukunft Transparenz und Wahlfreiheit zu ermöglichen, müsse sie endlich aktiv werden und dafür sorgen, dass Nachweisverfahren für Produkte der neuen Gentechnik entwickelt würden, sagte Heike Moldenhauer, die den VLOG in Brüssel vertritt. Wirtschaftsbeteiligte und nationale Behörden müssten sie verlässlich aufspüren können. „Auch wenn es dabei mit Raps und Soja um bisher nur zwei Pflanzen geht, die erst in zwei Ländern angebaut werden: Unsere Mitglieder müssen sicher ausschließen können, dass über Importe aus den USA und Kanada gentechnische Verunreinigungen in ihre Warenströme gelangen“, erläuterte Moldenhauer. [lf]

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