In Peru soll es bis Ende 2035 verboten bleiben, gentechnisch veränderte Pflanzen (GVO) zu importieren oder anzubauen. Wie das Portal Agronoticias berichtete, verlängerte der peruanische Kongress Anfang Januar ein 2021 auslaufendes Moratorium um weitere 15 Jahre. Das Gesetz tritt erst in Kraft, wenn das Umweltministerium bis Anfang März einen Plan vorlegt, wie es umgesetzt werden soll.
So sollen Studien geplant werden, die untersuchen, welche Auswirkungen GVO für Landwirtschaft und Ökosysteme in Peru haben könnten. Das verlängerte Moratorium soll für diese Forschungen mehr Zeit bringen. Außerdem soll der Plan innerhalb von 60 Tagen festlegen, wie zertifizierte Labore durch systematische Überwachung verhindern können, dass GVO illegal ins Land gelangen. Ziel des Gesetzes ist es, die vielfältige Flora und Fauna des Landes zu schützen sowie traditionelle und familiäre Formen der Landwirtschaft zu fördern.
Wie die Internationale Vereinigung der ökologischen Landbaubewegungen IFOAM berichtete, hatte sich zuvor ein breites Bündnis aus Bauern, Bürgern und mehr als 30 Organisationen mit einer Kampagne unter dem Motto „Vielfalt ist unsere Identität – vereint für ein gentechnikfreies Peru“ für eine Verlängerung des Moratoriums stark gemacht. Luis Gomero Osorio, der Präsident des Ökoverbandes „Consorcio Agroecológico Peruano“, der die Kampagne initiiert hatte, will das Gesetz jetzt zu einem Instrument für ein nachhaltiges Management von Ressourcen und Vielfalt auf den Äckern machen. So sollen alle profitieren, „vor allem die kleinen und mittleren Produzenten, die in der Vergangenheit diejenigen waren, die diese Ressourcen von großem Wert bewahrten, welche für unser Land eine maßgebliche Stütze sind.“
Peru ist eines der wenigen Länder weltweit, das Einfuhr und Produktion gentechnisch veränderter Organismen in der Landwirtschaft vollständig verbietet. Erstmals hatte der peruanische Präsident Ollanta Humala das Gesetz Nr. 29811 am 8. Dezember 2011 für zehn Jahre in Kraft gesetzt. Die Verlängerung des Moratoriums hatte der peruanische Kongress bereits im Oktober 2020 beschlossen. Anfang Januar unterzeichnete dann dessen Präsidentin das Gesetz. [vef]