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Rice (Photo: CC0)

Reismehlfall: tonnenweise Süß- und Backwaren zurückgerufen

19.08.2021

Der Fall des in Frankreich gefundenen, gentechnisch verunreinigten Reismehls hat eine größere Dimension als bisher bekannt. Wie die Europäische Kommission dem Infodienst Gentechnik mitteilte, wurden insgesamt 500 Tonnen weißer indischer Bruchreis nach Europa importiert, zu Reismehl verarbeitet, weiterverkauft und unter anderem als Zutat von Schokolinsen und Backwaren in zahlreichen europäischen Ländern auf den Markt gebracht.

Aufgefallen waren die nicht zugelassenen, gentechnischen Bestandteile bei firmeninternen Kontrollen eines französischen Herstellers von Spezialmehlen, der die Behörden informierte. Die EU-Kommission meldete die französischen Funde in den hitzebehandelten Reismehlen „Westhove Rice H1 und L3“ bereits am 21. Juni im europäischen Schnellwarnsystem für Lebensmittel RASFF. Von welcher gentechnisch veränderten (gv) Reissorte die gefundenen Bestandteile stammten, konnte nach Behördenangaben nicht ermittelt werden. Da gv-Reis in Europa generell nicht zugelassen ist, musste die Sorte auch nicht weiter spezifiziert werden, um einen Rückruf anordnen zu können. Hersteller der Westhove-Reismehlmischungen ist laut eigener Webseite das französische Unternehmen Limagrain-Ingredients. Schriftliche Fragen des Infodiensts Gentechnik zu dem Vorgang ließ Limagrain unbeantwortet. [+] mehr...

Reismehl Foto: 경빈마마 - http://blog.daum.net/kbmana/8878929, CC BY 2.0 kr, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66827696
Reismehl Foto: 경빈마마 - http://blog.daum.net/kbmana/8878929, CC BY 2.0 kr, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=66827696

Gentechnisch verunreinigtes Reismehl in Schokolinsen

12.08.2021

Weil er gentechnisch verunreinigtes Reismehl darin verarbeitet hat, ruft der Süßwarenhersteller Mars bestimmte Packungen seiner Schokolinsen M&M’s Crispy zurück. Französische Behörden hätten die Verunreinigung entdeckt, als sie Reismehl kontrollierten, das ein Unternehmen mit Sitz in Holland an Mars geliefert habe, teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf Anfrage mit.

Laut europäischem Schnellwarnsystem für Lebensmittel RASFF waren die Proben in Frankreich bereits am 24. Juni genommen worden. Im Labor seien „drei verschiedene genetische Elemente in geringen Mengen und vergleichbaren Konzentrationen nachgewiesen“ worden, so das BVL. „Diese Elemente wurden häufig für die Entwicklung von GVO (= gentechnisch veränderte Organismen) verwendet.“ Es konnte jedoch keine spezifische, gentechnisch veränderte (gv) Reislinie oder eine andere Pflanzenspezies bestimmt werden, von der die Verunreinigung stammt, so die Information der Behörde aus dem Analysebericht. Hersteller Mars geht jedenfalls davon aus, dass es sich um eine Reislinie und keine andere Pflanze handelt. „In jedem Fall ist für Reis nach EU-Recht kein GVO zugelassen, so dass die Produkte zurückgerufen werden müssen“, schrieb eine Unternehmenssprecherin dem Infodienst. [+] mehr...

Bayer-Monsanto: eine Hochzeit mit Folgen
Bayer-Monsanto: eine Hochzeit mit Folgen

Bayer stellt weitere 3,5 Milliarden Euro für Glyphosatklagen zurück

06.08.2021

Die Bayer AG hat im zweiten Quartal 2021 weitere 3,5 Milliarden Euro in ihre Rücklagen eingestellt. Damit sollen die Klagen künftiger Krebspatienten gegen das glyphosathaltige Bayer-Herbizid Roundup abgedeckt werden. Durch die Rückstellung weist die Halbjahresbilanz des Konzerns einen Verlust von 246 Millionen aus.

Die erneute Rückstellung war notwendig geworden, nachdem es zu keinem Vergleich über mögliche künftige Fälle kam. Für diesen im Mai 2021 endgültig gescheitertenVergleich hatte der Konzern zwei Milliarden Euro eingeplant. Nun rechnet er mit wesentlich höheren Zahlungen. Allerdings setzt Konzernchef Werner Baumann große Hoffnungen in das höchste Gericht der USA, den Supreme Court. Ihn will Bayer noch im August anrufen, um die Schadensersatzklage von Edwin Hardemann abschließend zu entscheiden. In den zwei Instanzen zuvor war Bayer zu einem Schadensersatz von 25 Millionen US-Dollar verurteilt worden. [+] mehr...

Weizenpflanzen des Pilton-Projekts im Gewächshaus. Foto: Alexander Schlichter
Weizenpflanzen des Pilton-Projekts im Gewächshaus. Foto: Alexander Schlichter

Großbritannien: Feldversuche mit Gentech-Weizen gescheitert

04.08.2021

Die Forscher des britischen Rothamsted Research-Instituts (RRI) griffen schon mehrfach ins Weizengenom ein: Mit warnenden Duftstoffen sollten die Pflanzen Blattläuse vertreiben, aufgrund verbesserter Photosynthese mehr Körner tragen und jetzt wollen die Wissenschaftler ein Eiweiß eliminieren, damit nach dem Backen des Brotes kein Krebs drohe. Da auf dem Feld aber noch nichts dergleichen funktioniert hat, haben fast 30 gentechnikkritische Gruppen die britischen Behörden aufgefordert, das nutzlose Eiweißexperiment nicht auf den Acker zu lassen.

„Die Forschung befindet sich in einem frühen Stadium und sollte in einer geschlossenen Umgebung durchgeführt werden“, schrieben die Mitglieder der Kampagne GM Freeze (dt. Gentechnik stoppen) im Juli an das britische Agrarministerium. Mithilfe alter Gentechnik und Crispr-Cas seien Weizengene so verändert worden, dass im Korn weniger von der Aminosäure Asparagin entstehe, die sich bei großer Hitze in krebserregendes Acrylamid verwandele, erläutert das RRI. Die Wissenschaftler von GM Freeze bezweifeln diese Zusammenhänge. [+] mehr...

Bayer Crop Science Division Office Headquarters, Foto: Tony Webster, https://bit.ly/2YtecDN, https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/
Bayer Crop Science Division Office Headquarters, Foto: Tony Webster, https://bit.ly/2YtecDN, https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/

Bayer muss Strafe für Kritiker-Listen zahlen

29.07.2021

Die französische Datenschutzbehörde CNIL hat die Bayer-Tochter Monsanto zu 400.000 Euro Bußgeld verurteilt. Sie wertete das geheime Anlegen von Listen mit den Daten von Wissenschaftlern, Journalisten und Aktivisten als Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung. Aus Deutschland sind keine entsprechenden Verfahren bekannt.

Im Mai 2019 berichteten französische Medien darüber, dass die Bayer-Tochter Monsanto in den Jahren 2016 und 2017 von der Agentur FleishmanHillard Listen mit Hunderten Wissenschaftlern und Politikern, Verbraucherschützern und Journalisten hatte erstellen lassen. Die französische Nachrichtenagentur AFP, von der einige Journalisten ebenfalls auf der Liste standen, bezeichnete Monsantos Vorgehen damals als inakzeptabel und beschwerte sich bei der Datenschutzbehörde CNIL. [+] mehr...

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