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Der MON810-Mais ist eine der gentechnisch veränderten Bt-Maissorten. "Bt" steht für das Bakterium Bacillus thuringiensis. Dem Bt-Mais wurde ein Gen dieses Bakteriums eingebaut, wodurch die Pflanze permanent ein Insektengift produziert. "MON" steht für Monsanto, den Entwickler und Patentinhaber der Maissorte. "810" ist die firmeninterne Produktbezeichnung.
Hersteller: Monsanto
Eigenschaft: produziert Insektengift (Bt-Toxin)
Zulassung in der EU: Futtermittel, Lebensmittel, Anbau
Anbau in Deutschland:
2006: 950 ha
2007: 2685 ha
2008: 3171 ha
Anbauverbot aufgrund von Umweltrisiken ("Schutzklausel"): Bulgarien, Deutschland, Griechenland, Italien, Österreich, Luxemburg, Polen, Ungarn
Anbauverbot aufgrund "Opt-Out"-Regelung (gültig seit März 2016): Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Slowenien, Ungarn, Zypern sowie die Regionen Wallonien [Belgien], Schottland, Nordirland und Wales [ UK]
Importverbot: Griechenland, Österreich
Zeitleiste:
April 1998 Zulassung durch EU-Kommission
Dez 2005 Sortenrechtliche Zulassung in Deutschland
April 2007 Vertriebsverbot in Deutschland
April 2007 Zulassung läuft aus - Neuzulassung ist beantragt
Jan 2008 Wiederzulassung in Deutschland
Feb 2008 Anbau-Verbot in Frankreich
März 2009 EU-Ministerrat bestätigt Anbau-Verbot in Österreich und Ungarn
März 2009 Luxemburg verbietet Anbau
April 2009 Deutschland verbietet Anbau
Feb 2011 Bulgarien verbietet Anbau
Jan 2013 Polen verbietet Anbau
Jul 2013 Italien verbietet Anbau
Aug 2013 Französisches Gericht nimmt Anbauverbot zurück
März 2014 Frankreich verbietet Anbau erneut
März 2016 in 17 EU-Mitgliedstaaten und 4 Regionen tritt ein Anbauverbot aufgrund der Opt-Out-Regelung in Kraft
April 2016 Französisches Gericht nimmt Anbauverbot zurück (Anbau bleibt aufgrund des inzwischen geregelten Opt-Outs aber trotzdem verboten)
Der Gentechnik-Mais MON810 der Firma Monsanto ist derzeit (Stand Juli 2015) die einzige Gentechnik-Pflanze, die in der EU angebaut werden darf. Viele der EU-Mitgliedsstaaten, so auch Deutschland, haben den Anbau unter Verweis auf Umweltrisiken untersagt. In der Bundesrepublik gilt das Anbauverbot seit 2009. Die damalige Bundeslandwirtschaftsministern Ilse Aigner (CSU) verkündete es, nach massiven Protesten aus der Bevölkerung, quasi in letzter Minute.
Deutschland machte dabei juristisch von der EU-Schutzklausel Gebrauch. Begründung: Untersuchungen deuteten auf mögliche Schäden für die Umwelt hin. "Ich komme zu dem Schluss, dass es berechtigten Grund zu der Annahme gibt, dass der genetisch veränderte Mais der Linie MON810 eine Gefahr für die Umwelt darstellt", sagte Aigner nach Überprüfung durch verschiedene Behörden.
Das Verbot gilt für den Anbau und den Vertrieb des Saatguts. Sowohl das Verwaltungsgericht Braunschweig als auch das Niedersächsische Oberverwaltungsgericht haben das Verbot bestätigt. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit macht Monsanto die Vorlage eines neuen Monitoringplans zur Auflage für das Aufheben des Verbotes.
Verwaltungsgericht Braunschweig: Genmais bleibt verboten (05.05.09)
BMELV: Aigner verbietet den Anbau von MON810 (14.04.09)
Beim Anbau von Gentechnik-Pflanzen in der EU müssen die Saatgutfirmen mögliche Umweltauswirkungen beobachten und dokumentieren. Vor der Zulassung des Gentechnik-Mais MON810 hatte das Landwirtschaftsministerium von Monsanto einen solchen Monitoring-Bericht gefordert. Der Bericht, den Monsanto 2008 vorlegte, erntete heftige Kritik: Weder beziehe er Daten der Befragung der Landwirte mit ein, noch halte es Monsanto für nötig, die ohnehin schon sehr allgemein gehaltenen Daten aus den unmittelbar vom MON810-Anbau betroffenen Gebiet zu erheben.
Auch hatten sich die Betreiber des Tagfalter-Monitoring Deutschland (TMD) zu Wort gemeldet. Monsanto hätte sich in seinem Monitoring-Bericht auf die Arbeit des TMD bezogen. "Wir distanzieren uns aus wissenschaftlicher Sicht nachdrücklich von den im Bericht von Monsanto präsentierten Analysen und Interpretationen zum Tagfalter-Monitoring", betonten das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, die Gesellschaft für Schmetterlingsschutz und science4you, die das TMD organisieren. Die Daten des TMD seien nicht geeignet, die Wirkungen des gentechnisch veränderten Mais MON810 zu bewerten, weil darin kaum Schmetterlinge auf Ackerflächen erfasst würden.
Den Monitoring-Bericht für 2013 bemängelte Anfang 2015 auch die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA als lückenhaft. Monsanto wollte zunächst keine weiteren Daten vorlegen, tat dies dann im April aber doch. Der finale Bericht der EFSA steht aktuell (Stand Juli 2015) noch aus.
Infodienst: Gentech-Mais - Streit zwischen Monsanto und EU-Behörden (30.04.15)
idw: Tagfalter-Monitoring Deutschland ist nicht als Monitoring für gentechnisch veränderten Mais MON810 geeignet
Monsanto: 2008 German Network Monitoring, März 2009
Eine Studie der Universität Caen (Frankreich) bekräftigt die Gesundheitsbedenken von Gentechnik-Mais. Drei gentechnisch veränderte Maislinien (MON 810, MON 863, NK603) der Firma Monsanto wurden untersucht. Vor allem die Blutwerte für Leber und Nieren wiesen signifikante Veränderungen auf. Beide Organe sind für das Ausscheiden giftiger Stoffe besonders wichtig und liefern daher einen wichtigen Indikator für Toxizitäten. Daten aus Fütterungsversuchen an Ratten bildeten die Grundlage für die Untersuchung der französischen Wissenschaftler. Monsanto selbst hatte die Versuche in Auftrag gegeben, die Daten jedoch geheim gehalten. Greenpeace konnte jedoch rechtlich erwirken, Teile der Daten öffentlich zu machen. Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) hatte alle Maislinien als sicher eingestuft. Sie wurden daraufhin zum Import und zur Verareitung in Futter- und Lebensmitteln in der EU zugelassen.
Schweizer Wissenschaftler der ETH Zürich haben erneut gezeigt, dass das von gentechnisch veränderten Pflanzen produzierte Bt-Toxin Cry1 Ab für Marienkäferlarven tödlich ist. Bereits 2009 veröffentlichten die Wissenschaftler Jörg Schmidt, Angelika Hilbeck und andere eine gleiche Studie, die die Bundesregierung dazu veranlasste, den gentechnisch veränderten Mais MON810 für den Anbau in Deutschland zu verbieten. Daraufhin wurden die Autoren mit starken Anfeindungen und dem Vorwurf „Pseudo-Wissenschaft“ zu betreiben, konfrontiert. Später wurden Untersuchungen veröffentlicht, die ihre Ergebnisse widerlegen sollten. Die nun veröffentlichte Studie hat die Kritikpunkte aufgenommen und zeigt, dass die Gegenstudien ein anderes Testverfahren anwendeten, das nicht zu gleichen Ergebnissen führen kann. Außerdem wiederholten sie die Untersuchungen von 2009 und kommen erneut zu dem Ergebnis, dass das Bt-Toxin zu einer erhöhten Sterblichkeit bei den Larven führt.
Eine Fütterungs-Studie des italienischen Forschungsinstitutes für Ernährung und Lebensmittel kommt zu dem Ergebnis, dass der Gentech-Mais MON810 signifikante Veränderungen im Immunsystems bei Mäusen bewirken kann.
Diese Studie des österreichischen Gesundheitsministeriums ist eine der wenigen Langzeitstudien, die es gibt. Sie zeigt, dass mit Gentech-Mais NK603xMON810 gefütterte Mäuse eine signifikant beeinträchtigte Fruchtbarkeit haben. Im Vergleich zu Mäusen, die mit herkömmlichem Mais gefüttert wurden, gebaren die mit Gentech-Mais gefütterten Tiere weniger und schmächtigere Junge.
BMGFJ: Biological effects of transgenic maize NK603 x MON810 fed in long term reproduction studies in mice, November 2008
Wieviel Gift ist in Gen-Mais, wie wirkt es und wie wird es gemessen? In Laboruntersuchungen zeigt sich, dass noch nicht einmal klar ist, wie genau der Giftgehalt in den Pflanzen gemessen werden soll. Je nach Mess-Protokoll variieren die Werte erheblich, bis zu über 100 Prozent.
Greenpeace: Untersuchungen zum Giftgehalt im Gen-Mais (November 2007)
Seit April 2009 gilt in Deutschland ein Anbauverbot für den Gentechnik-Mais MON 810.
Die Mitgliedstaaten der EU können selbst über Sicherheitsabstände zu Gentechnik-Maisfeldern entscheiden. Bundesländer sind für Naturschutzgebiete zuständig.
Deutschland: 150m zu konventionellem Mais, 300m zu Bio-Feldern
Brandenburg: 800m zu Naturschutzgebieten (seit 2008, Erlass als pdf)
Baden-Württemberg: 3.000m zu Naturschutzgebieten (seit 2014)
Zusammenfassung der Risiken des MON810 in der Testbiotech-Datenbank.
Studie bestätigt EFSA-Gentechnik-Gutachten mangelnde Qualität (12.09.2019)
Mexiko: Gentech-Mais in den Tortillas (27.03.2018)
Europäisches Gericht: Italien durfte MON 810 nicht verbieten (13.09.17)
Bald neuer Gentech-Mais auf europäischen Äckern? (27.03.17)
Keine Mehrheit für Gentech-Maissorten im EU-Ausschuss (27.01.17)
Monsanto-Mais in Frankreich: Verbot gekippt, Anbau bleibt verboten (18.04.16)
Monsanto-Mais schädlich für Wasserflöhe (07.10.15)
Gentechnik-Mais: Streit zwischen Monsanto und EU-Behörden (30.04.15)
Klima beeinflusst Gift-Gehalt von Gentechnik-Mais (13.04.15)
Datenlücken zum Anbau von Monsanto-Mais (11.03.15)
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