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Sojabohnen enthalten viel Eiweiß, deshalb werden sie gerne als Kraftfutter für Tiere genutzt, um möglichst schnell viel Fleisch, Milch und Eier erzeugen zu können. Der Großteil der weltweiten Sojaernte landet in den Futtertrögen. Die größten Sojaproduzenten sind die USA, Brasilien und Argentinien. 2014 wuchsen nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums weltweit auf 118 Millionen Hektar Sojapflanzen, die Ernte betrug über 300 Millionen Tonnen. Circa 80 Prozent der Soja ist gentechnisch verändert.
Das Soja, das in den Viehställen der Welt verfüttert wird, stammt vor allem aus den USA, Brasilien und Argentinien. Die Farmer dort setzen bislang stark auf Gentechnik - in den USA liegt der Gentechnik-Anteil an der Sojafläche bei über 90 Prozent, in Argentinien bei quasi 100 Prozent. Brasilien liefert neben gewaltigen Mengen Gentech-Soja (Abnehmer sind insbesondere China und Europa) auch einige Millionen Tonnen nicht-gentechnisches Soja. Die Nachfrage danach, vor allem aus der EU, ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen, da Lebensmittelhersteller und Supermärkte ihren Kunden Fleisch, Eier und Milch aus gentechnik-freier Fütterung bieten wollen.
Durch eingebaute DNA sind die gentechnisch veränderten Sojapflanzen immun gegen Unkrautvernichtungsmittel, z.B. Glyphosat ("Roundup" von Monsanto bzw. andere Markennamen verschiedener Hersteller). Neuere Gentechnik-Generationen sind gegen mehrere Herbizide resistent.
Den Landwirten ermöglicht die eingebaute Herbizidresistenz, die Felder häufig zu besprühen und so Unkraut zu bekämpfen, ohne die Soja zu schädigen. Doch mit der Zeit passen sich die Unkräuter an - werden ebenfalls resistent - wodurch noch mehr gespritzt wird, teilweise auch noch giftigere Chemikalien. In den USA führte der Anbau von gentechnisch verändertem Soja zwischen 1996 und 2011 zu einem Mehrverbrauch an Herbiziden von 167 Millionen Kilogramm, wie der Agrarökonom Charles Benbrook von der Uni Washington State auf Grundlage von Regierungszahlen berechnete. Von 2006 bis 2011 sei der Herbizideinsatz auf den Gentechnik-Sojafeldern um 13,5 Prozent gestiegen - doppelt so viel wie auf konventionellen Sojaflächen.
Es gibt auch Gentechnik-Sojapflanzen, die neben der Herbizidresistenz noch selbst Insektengifte produzieren. Ihnen wurde DNA des Bakteriums Bacillus thuringiensis (Bt) eingebaut. So entstehen wahre Giftcocktails auf dem Acker. Hierzu gehört beispielsweise die Gentechnik-Soja "Intacta" von Monsanto. Sie darf als Lebens- und Futtermittel auch in die EU importiert werden.
In der Europäischen Union darf zurzeit (Stand Juni 2015) kein gentechnisch verändertes Soja angebaut werden. Große Mengen werden aber als Futtermittel importiert.
Um die Abhängigkeit von Importen aus Übersee zu mindern, fördern europäische Regierungen seit einigen Jahren den Anbau von Leguminosen (Hülsenfrüchte), darunter Soja. Diese Pflanzen speichern Stickstoff aus der Luft im Boden und ersetzen so Kunstdünger, die Früchte bieten sich als Tierfutter, aber auch direkt als Nahrung für Menschen an. Früher war der Anbau von Bohnen, Erbsen und Lupinen in Europa normal, ging dann aber immer weiter zurück, während Futtermittel zunehmend von den Gentechnik-Feldern Nord- und Südamerikas bezogen wurden.
McDonald's Deutschland-Chef Holger Beeck, Die Welt 19.09.2015
In der EU ist der Anbau von Gentechnik-Soja zurzeit (Stand Juni 2015) nicht erlaubt. Die Bohnen dürfen aber als Futtermittel für Tiere importiert werden.
Monsanto hatte beantragt, seine Gentech-Soja GTS 40-3-2 in der EU auf die Felder bringen zu dürfen, zog den Antrag aber selbst wieder zurück.
Produktion:
weltweit 285 Mio t.
Import:
EU: 31 Mio t. Deutschland: 6,5-7 Mio t. China: 70 Mio t.
Verbrauch:
Deutschland: 4-5 Mio t.
Gentechnik: ca. 80%
Neben dem massiven Einsatz von Herbiziden auf den Gentechnik-Feldern - mit negativen Auswirkungen auf Landarbeiter, Nachbarn und Umwelt - gibt es einige Hinweise für Gesundheitsrisiken:
Einfluss auf Ziegenmilch?
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Risikobewertung oft unvollständig
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