Mais
Maisvielfalt in Mexiko in Gefahr (Foto: CC0)

USA bekämpfen Mexikos Importverbot für Gentech-Mais

08.03.2023

Auf Druck der USA hat Mexiko sein auf 2024 datiertes Importverbot für gentechnisch veränderten (gv) Mais aufgehoben. Ein Dekret vom Februar verbietet gv-Mais vorerst nur für Tortilla. Da Mexiko hier Selbstversorger sei, betreffe das den Handel kaum, zitierte das Portal Amerika21 die Regierung. Doch die Vereinigten Staaten sehen das offenbar anders. Um zu erreichen, dass Mexiko gv-Maisimporte wieder unbeschränkt erlaubt, haben sie jetzt ein Schlichtungsverfahren nach dem Freihandelsabkommen mit Kanada und Mexiko gestartet.

Im Dezember 2020 hatte der mexikanische Präsident López Obrador per Erlass verkündet, den Import von gv-Mais und das Herbizid Glyphosat ab Januar 2024 zu verbieten. Seitdem wuchs der Druck der USA auf den südlichen Nachbarn und größten Abnehmer von US-Mais, diesen Erlass zurückzunehmen. Die mexikanische Regierung setzte daraufhin Mitte Februar ein neues Dekret in Kraft. Es verbietet, gv-Mais zu verwenden, um Tortillas oder den Teig dafür herzustellen. Für Mais, der als Viehfutter oder für die industrielle Verarbeitung zu Lebensmitteln importiert wird, setzte die Regierung das Verbot aus, bis genug Ersatz gefunden ist. Für das Glyphosat-Verbot endet die Übergangsfrist nun Ende März 2024. [+] mehr...

Werner Baumann (links), Vorsitzender des Vorstands der Bayer AG, und Hugh Grant, Chairman und Chief Executive Officer von Monsanto (Foto: Bayer)
Werner Baumann (links), Vorsitzender des Vorstands der Bayer AG, und Hugh Grant, Chairman und Chief Executive Officer von Monsanto (Foto: Bayer)

Bayer: Vorstandschef Baumann verlässt die Baustelle

02.03.2023

In seinem letzten Geschäftsbericht konnte der scheidende Bayer-Chef Werner Baumann ein deutliches Plus bei Umsatz und Gewinn verkünden. Seinem Nachfolger Bill Anderson hinterlässt er abgestürzte Aktien, milliardenschwere Anlegerklagen und eine drängende Frage: Soll Bayer zerschlagen werden?

Die Bayer AG hat ihren Umsatz 2022 um 8,7 Prozent auf 50,7 Milliarden Euro gesteigert. Der Konzerngewinn erhöhte sich auf 4,15 Milliarden Euro. Im Jahr 2021 war es eine Milliarde Euro gewesen. Doch diese guten Zahlen konnten Vorstandschef Werner Baumann nicht mehr retten. Anfang Februar verkündete der Aufsichtsrat, dass Baumann seinen Posten vorzeitig räumen werde und bereits zum 1. Juni 2023 vom US-Amerikaner Bill Anderson abgelöst wird. Dieser kommt am 1. April vom Arzneimittelhersteller Roche in den Bayervorstand, damit Baumann ihn noch einarbeiten kann. Anderson solle Bayer „in ein neues, erfolgreiches Kapitel führen“, sagte Aufsichtsratschef Norbert Winkeljohann. [+] mehr...

Export Soja Hafen Transport
Export von Agrarrohstoffen (Foto: Oregon Department of Agriculture / flickr, Lizenz: creativecommons.org/licenses/by/2.0)

China: mehr Anbau und Import von Gentech-Pflanzen

26.02.2023

China will nach Medienberichten seine Pilotprojekte für die Industrialisierung von gentechnisch verändertem (gv) Mais und Sojabohnen für Tierfutter weiter ausdehnen. Außerdem erlaubte es im Januar nach langem Zögern den Import von acht gv-Pflanzen, die teils in den USA entwickelt wurden. Die Nachrichtenagentur Reuters verwies darauf, dass der chinesische Staatspräsident Xi Jinping kurz zuvor mit US-Präsident Joe Biden über bessere Handelsbeziehungen gesprochen hatte.

China werde seine Anbauprojekte „in Übereinstimmung mit internationalen Standards in geordneter Weise fördern, und wenn die Versuche reibungslos und erfolgreich verlaufen, kann die Legalisierung im nächsten Jahr erfolgen", zitierte das Portal Global Times Li Guoxiang, den Forschungsbeauftragten an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften. Zu den im eigenen Land entwickelten und zugelassenen Pflanzen gehören seit Januar ein neuer insekten- und glyphosatresistenter Mais von Yuan Longping High-tech Agriculture und Hangzhou Ruifengs insektenresistente Sojabohne, berichtet Reuters. Aufgrund von Unwägbarkeiten und Sicherheitsbedenken dürften die gv-Pflanzen nur als Tierfutter verwendet werden, nicht als Lebensmittel. [+] mehr...

Pappel Baum Bäume
Foto: sonnentau / flickr, 2007 Pappel, bit.ly/2bn1uSK, creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0

Gesetzeslücke: Erste Gentech-Pappeln wachsen in US-Wäldern

22.02.2023

Erstmals pflanzt ein US-Unternehmen in großem Stil gentechnisch veränderte Bäume in freier Natur. Es hat die Gene der Pappeln mit dem Ziel verändert, mehr Biomasse zu erzeugen und damit mehr Kohlendioxid zu binden. Wissenschaftler sind skeptisch, ob das im Wald ebenso funktioniert wie im Labor. Trotzdem plant das Unternehmen, im Jahr 2024 Millionen dieser Pappeln anzubauen.

Living Carbon ist ein vier Jahre altes Startup-Unternehmen aus Kalifornien. Es hat ein ursprünglich an Tabakpflanzen entwickeltes Genkonstrukt auf Pappel-Hybride übertragen. Dabei wurden künstlich hergestellte Gene von Kürbis und Grünalgen in das Erbgut der Bäume eingeschleust. Sie sollen den Photosynthese-Stoffwechsel so verändern, dass die Pflanze aus dem Kohlendioxid der Luft und Sonnenlicht mehr Biomasse in Form von Blättern und Holz produziert als üblich. [+] mehr...

Gentechnik-Soja "Intacta": Beschwerde am EU-Gerichtshof (Foto: CCO, Pixabay)
Gentechnik-Soja "Intacta" (Foto: CCO, Pixabay)

Brasilien: Bayer muss Sojabauern Lizenzgebühr erstatten

19.02.2023

Der Agrarchemiekonzern Bayer muss brasilianischen Bauern 252 Millionen US-Dollar Lizenzgebühren für die gentechnisch veränderte Soja Intacta zurückzahlen. Das entschied diese Woche der oberste Gerichtshof Brasiliens auf eine Klage von Bauernverbänden aus elf brasilianischen Bundesstaaten. Der Nachrichtenagentur Reuters sagte der Bayer-Konzern, er werde die Summe wie gefordert auf ein Treuhandkonto überweisen.

Bereits im Mai 2021 hatte der Gerichtshof einen Paragraphen für verfassungswidrig erklärt, der es ermöglichte, die Gültigkeit von Patenten über 20 Jahre hinaus auszudehnen. Die Folge: Der Patentschutz endet nach spätestens 20 Jahren. Umstritten war, für welche Art von Patenten das Urteil gilt. Es betreffe auch das Patent PI9816295-0 für die Soja Intacta RR2 Pro, das im Jahr 2018 ausgelaufen war, schrieb Richter Nunes Marques in seinem am Freitag veröffentlichten Urteil. Damit müsse der Bayerkonzern den Landwirten die Lizenzgebühren für diese Soja zurückzahlen, die sie seit 2018 entrichtet hatten. Die herbizidresistente und schädlingsvernichtende Sojalinie war vom US-Konzern Monsanto entwickelt worden, den Bayer 2018 übernommen hatte. [+] mehr...

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