Arbeiter auf Zuckerrohr-Plantage in Südafrika, Foto: Mathias Rittgerott/Rettet den Regenwald, https://bit.ly/3P2qZrn, https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/
Arbeiter auf Zuckerrohr-Plantage in Südafrika, Foto: Mathias Rittgerott/Rettet den Regenwald, https://bit.ly/3P2qZrn, https://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/

Südafrika will auf Gentech-Zuckerrohr setzen

28.07.2022

Das südafrikanische Zucker-Forschungsinstitut SASRI plant Feldversuche mit gentechnisch verändertem Zuckerrohr. Das Afrikanische Zentrum für Biodiversität (ACB) sieht diese Entwicklung in Zusammenhang mit den staatlichen Plänen, die Zuckerindustrie auszubauen. Es befürchtet, dass großflächige Plantagen mit Gentech-Zuckerrohr entstehen könnten, um daraus Ethanol als nachwachsenden Treibstoff herzustellen.

Das SASRI forscht nach eigenen Angaben schon seit den 90er Jahren an gentechnisch verändertem (gv) Zuckerrohr. Die dort mit alten gentechnischen Verfahren entwickelten Pflanzen enthalten laut ACB eine Herbizidresistenz und produzieren ein Bakterientoxin (Bt). Dieses soll die Pflanze vor dem afrikanischen Zuckerrohrbohrer (Eldana saccharina) schützen. Die Raupe dieses Schmetterlings verursache jedes Jahr Schäden in Höhe von einer Milliarde südafrikanischer Rand (rund 60 Millionen Euro), argumentiert SASRI. Dessen Forscher gehen davon aus, dass es noch zwei, drei Jahre bis zum ersten Feldversuch dauern werde und rechnen daran anschließend mit einem langwierigen Zulassungsverfahren. [+] mehr...

Der Sitz der EU-Kommission in Brüssel. Foto: EmDee - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=91781296
Der Sitz der EU-Kommission in Brüssel. Foto: EmDee - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=91781296

Deregulierung: Pläne der EU-Kommission für neues Gentechnikrecht werden konkreter

25.07.2022

Die EU-Kommission lässt für ihre Regelungspläne zu neuen gentechnischen Verfahren (NGT) bereits eine Folgenabschätzung erarbeiten. Der Fragebogen dafür ging nur an ausgewählte Stakeholder und zeigt, dass die Pläne der Kommission weiter reichen könnten, als bisher von ihr behauptet. Die sieben abgefragten Szenarien umfassen eine komplette Deregulierung für NGT-Pflanzen, die „auch auf natürlichem Wege oder durch konventionelle Züchtung gewonnen werden können“. Erleichterungen könnte es auch für Pflanzen geben, die „erwünschte Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit“ haben. Zudem lässt der Fragebogen erkennen, wie sich die Kommission Details ihrer neuen Regelungen vorstellt.

Veröffentlicht hat den 53-seitigen Fragebogen die gentechnikkritische Plattform GMWatch. Die „zielgerichtete Befragung“ soll in eine Studie einfließen, die wiederum Grundlage für die Folgenabschätzung ist, die jeden Verordnungsvorschlag der EU-Kommission begleitet. Erarbeiten wird diese Studie ein „unabhängiges Konsortium von Forschungsinstituten unter der Leitung der Technopolis Group“, heißt es im Vorwort der Befragung. Grundlage sind sieben offensichtlich von der EU-Kommission, Generaldirektion Gesundheit, vorgegebene und erläuterte Szenarien. Die Befragten sollen einschätzen, welche Folgen sich daraus für den Zeitraum 2030 bis 2035 ergeben könnten, im Vergleich zu einem unveränderten EU-Gentechnikrecht. Aspekte dabei sind Kosten von Genehmigungsverfahren ebenso wie Koexistenz, Marktentwicklungen oder Erntemengen. [+] mehr...

Wie wird das europäische Parlament neue Gentechnik-Verfahren bewerten? (Foto: CCO, Pixabay)
Wie wird das europäische Parlament neue Gentechnik-Verfahren bewerten? (Foto: CCO, Pixabay)

Bericht empfiehlt robuste Nachweismethoden für neue Gentechnik

20.07.2022

Ein Gremium des EU-Parlaments hat einen Bericht zu neuen gentechnischen Verfahren (NGT) vorgelegt. Präsentiert wird er als tiefschürfende Analyse mit dem Logo des Parlaments. Verfasst haben den Bericht zwei bekannte NGT-Befürworter, entsprechend einseitig ist die Darstellung. Dennoch enthält das Papier einige interessante Ausführungen, etwa zum Thema Nachweisbarkeit.

Der Bericht „Genom-editierte Nutzpflanzen und die Herausforderungen des Ernährungssystems im 21. Jahrhundert“ beschreibt den Nachweis von NGT-Eingriffen ins Erbgut als sehr schwierig, aber machbar. Dies erfordere die Entwicklung robuster Nachweismethoden, um die Rückverfolgbarkeit – auch im Hinblick auf Patentstreitigkeiten – zu sichern. Würden NGT-Pflanzen unentdeckt in zertifizierte Lebensmittel gelangen, die keine GVO enthalten dürfen, könnte dies „die Wahlfreiheit der Verbraucher und die gesellschaftliche Akzeptanz der Technologie beeinträchtigen“. [+] mehr...

Lobby Lobbyismus Gentechnik
Lobbyismus (Foto: Gerd Altmann / AllSilhouettes.com / pixelio)

Frankreich: Wer ließ eine Agentur Stimmung für Glyphosat machen?

15.07.2022

Ein französischer Journalist hatte 2016 und 2017 für eine Agentur Texte verfasst, die Stimmung für Glyphosat und gegen die Krebsforschungsagentur IARC machen sollten. Die Agentur ist inzwischen bekannt, der damalige Auftraggeber nicht. Die französische Internetzeitung Mediapart schrieb, dass Bayer derzeit zu den Kunden dieser Agentur zählt. Der Konzern dementierte das.

Am 20. September 2016 erschien auf der Webseite der französischen Wirtschaftszeitschrift Le Journal Economique ein Artikel über das Herbizid Glyphosat und dessen Einstufung als wahrscheinlich krebserregend durch die Krebsforschungsagentur IARC der Weltgesundheitsorganisation. In dem immer noch abrufbaren Text heißt es, die IARC werde „regelmäßig für ihre Panikmache kritisiert, da sie zweifelhafte Informationen verbreitet, die auf bruchstückhaften Ergebnissen beruhen“. Der Artikel betont die angeblichen Vorteile von Glyphosat und zitiert einen kandischen Landwirt und Autor mit den Worten: „Selbst Bio-Bauernhöfe verwenden dieses Herbizid“. Gekennzeichnet ist der Text als Beitrag der Redaktion, der von einem „Jean-Louis Philip, ingénieur“ vorgeschlagen worden sei. [+] mehr...

Weizen
Foto: Alexander Schimmeck / flickr, -+-Weizen - Wheat, http://bit.ly/2acvv7R, Lizenz: creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0

Argentinien: Provinzrichter verbietet den Anbau von Gentech-Weizen

13.07.2022

Ein Richter hat den Anbau von gentechnisch verändertem HB4-Weizen der Firma Bioceres in der argentinischen Provinz Buenos Aires vorerst verboten. Zuerst müsse eine Kommission gebildet werden, die mögliche Auswirkungen des Anbaus untersucht, verlangte er in seiner Entscheidung. Derweil versucht das Unternehmen, für seinen Weizen in weiteren südamerikanischen Ländern eine Anbauzulassung zu bekommen.

Landwirte, soziale Organisationen und Vertreter indigener Völker hatten vor einem Gericht in Mar del Plata gegen den Anbau des "dürretoleranten" HB4-Weizens geklagt. Der Richter Néstor Adrián Salas verbot daraufhin in einer einstweiligen Verfügung den Anbau. Er begründete dies damit, dass der Anbau des Weizens „schwere und irreversible Schäden“ für die Umwelt und die menschliche Gesundheit verursachen könnte. Dabei bezog er sich sowohl auf die Gefahr von Auskreuzungen als auch darauf, dass HB4 resistent gegen das giftige und in der Europäischen Union verbotene Herbizid Glufosinat ist. [+] mehr...

Wir nehmen Datenschutz ernst!
Unsere Seiten nutzen in der Grundeinstellung nur technisch-notwendige Cookies. Inhalte Dritter (YouTube und Google Maps) binden wir erst nach Zustimmung ein.
Cookie-Einstellungen | Impressum & Datenschutz

OK