Mais  Foto: CCO
Mais Foto: CCO

Saatgutkontrollen: Behörden finden Gentechnik in fünf Maispartien

29.10.2021

In den diesjährigen Kontrollen von Saatgut auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO) haben die zuständigen Länderbehörden in fünf von 740 beprobten Saatgutpartien Verunreinigungen nachgewiesen. Dabei handelte es sich um Maissaatgutpartien, von denen vier in Baden-Württemberg und eine in Bayern entdeckt wurden. Das verunreinigte Saatgut wurde nach Behördenangaben nicht ausgesät. Greenpeace, Bioland und die IG Saatgut forderten die Bundesländer auf, ihre Saatgutkontrollen zu verstärken und Saatgut auch auf Verunreinigungen mit neuer Gentechnik zu überprüfen.

Von den 740 Proben, die die Länderbehörden von 01.10.2020 bis 30.09.2021 analysiert hatten, entfielen 439 auf Mais und 173 auf Winterraps. Daneben analysierten die Länder Sojabohnen (40 Proben), Zuckerrüben (21), Sommerraps (17) sowie einige Proben von Senf, Tomaten, Zucchini, Luzerne und Rote Rüben. Neu aufgenommen ins Monitoring hatten einzelne Bundesländer Leinsaat (10 Proben) und Zuckermais (23). Sie zogen damit die Konsequenzen aus Verunreinigungsfällen des vergangenen Jahres. [+] mehr...

Europaflagge, Foto: Greg Montani https://pixabay.com/de/photos/europa-flagge-sterne-fahne-1395913/
Europaflagge, Foto: Greg Montani https://pixabay.com/de/photos/europa-flagge-sterne-fahne-1395913/

Neue Gentechnik: Fast 70.000 EU-Bürger kommentieren Kommissionspläne

27.10.2021

Rund 70.880 Bürger und Institutionen haben in der ersten Phase der offiziellen Folgenabschätzung ihre Meinung zu Überlegungen der EU-Kommission geäußert, neue Regeln für neue Gentechnikverfahren (NGT) zu erlassen. Fast die Hälfte davon waren Deutsche, zeigt die Statistik auf der EU-Webseite. Die übergroße Mehrheit dieser Statements (mehr als 69.000) kam über die Aktion „Keep GMO out of our food“ (dt.: Halte Gentechnik aus unserem Essen raus). Ihre Organisatoren ordnen sie daher als Gentechnikkritiker ein, die an strengen Regeln für NGT festhalten wollen.

Zahlreiche gentechnikkritische Verbände und Initiativen aus ganz Europa hatten ein Eingabeformular der Aktion „Keep GMO out of our food“ auf ihren Webseiten eingebunden und dazu die Argumente gegen eine Deregulierung der neuen Gentechnik noch einmal aufgelistet und erläutert. Über dieses Formular wurden die einzelnen, namentlich gekennzeichneten Stellungnahmen dann an die EU-Kommission weitergeleitet. Auch die NGOs selbst haben die EU-Überlegungen kritisch kommentiert. [+] mehr...

Parlament
Foto: © European Union 2016 - European Parliament, http://bit.ly/1OkVLvo, http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/4.0)

Europaparlament betont das Vorsorgeprinzip bei neuer Gentechnik

22.10.2021

Mit seiner Stellungnahme zur EU-Lebensmittelstrategie hat das Europäische Parlament auch einen Absatz zu neuen gentechnischen Verfahren verabschiedet. Er deutet an, dass die Parlamentarier den gentechnikfreundlichen Kurs der Kommission kritisch sehen, sich mehr Vorsorge und eine transparente Kennzeichnung wünschen. Deutlichere Worte hat das deutsche Bundesamt für Naturschutz gefunden. Es erklärt in einem Positionspapier, warum auch neue gentechnische Verfahren reguliert werden müssen.

Bereits Ende letzten Jahres hatte die EU-Kommission ihre Lebensmittelstrategie Farm to Fork (deutsch: Vom Hof auf den Tisch) vorgestellt. Das Europaparlament hat sich am Dienstag mit 452 zu 170 Stimmen bei 76 Enthaltungen hinter die Pläne der Kommission gestellt. Im Vorfeld hatten Lobbyverbände der Agrarindustrie, allen voran der europäische Bauernverband Copa-Cogeca, gezielt versucht, bei Abgeordneten Stimmung gegen die EU-Strategie zu machen. Ihr Ziel war es, konkrete Zahlen- und Zeitangaben etwa bei der Pestizidreduktion zu verhindern. Die Parlamentarier ließen sich davon nicht beeindrucken und stärkten die Position der Kommission. [+] mehr...

Reis Reisbauern Indien
Reisbauern in Indien, Foto: M@hieu / flickr, creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/2.0/

Reismehlfall: indische Regierung will "gründlich prüfen"

21.10.2021

Das indische Handelsministerium will den Fall des gentechnisch verunreinigten indischen Reises, der im Sommer weltweit zum Rückruf von Schokolinsen und Backwaren geführt hatte, gründlich untersuchen. Das berichtet das indische Nachrichtenportal „The Hindu“. Dabei beruft es sich auch auf den Infodienst Gentechnik, der im August als erster berichtet hatte, dass die 500 Tonnen verunreinigten Bruchreises aus Indien stammten.

Während das Handelsministerium jetzt betont, dass in Indien gv-Reis nicht kommerziell angebaut werden dürfe, verweisen indische Bauern und Umweltaktivisten darauf, dass es in der Vergangenheit Feldversuche mit verschiedenen gv-Reissorten gegeben habe, die zu den Verunreinigungen geführt haben könnten. Bauernverbände und Handelsministerium fürchten laut „The Hindu“ nun um den Ruf des indischen Reises als sichere Exportware. Die Regierung wittere gar eine „Verschwörung, um das Image Indiens … zu verleumden“, schreibt das Portal. Ein Sprecher des Handelsministeriums wird mit der Vermutung zitiert, die gentechnisch veränderten Bestandteile könnte in Europa hinzugefügt worden sein, um Kosten zu sparen. Seiner Meinung nach könnten die kontrollierten Feldversuche früherer Jahre nicht eine so große Menge Reis verunreinigen. [+] mehr...

Apfel Feuerbrand
Feuerbrand bei Äpfeln (Foto: I, Paethon / wikimedia, http://bit.ly/1Uv80lO, http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/, )

Kommt der nächste Gentech-Apfel aus Südtirol?

15.10.2021

Der für Landwirtschaft zuständige Südtiroler Landesrat Arnold Schuler sieht in neuen gentechnischen Verfahren wie Crispr/Cas eine große Chance für den Apfelanbau in Südtirol. Seine Vorstellungen stoßen bei Umwelt- und Verbraucherverbänden auf Kritik. Sie warnen vor einem Paradigmenwechsel in der Südtiroler Politik, die bisher stark auf gentechnikfreie Produkte setzte. Doch noch sind Schulers Gentech-Äpfel Zukunftsmusik.

Südtirol ist das größte Apfelanbaugebiet Europas. Auch andere Obstsorten sowie Wein werden dort intensiv angebaut. In einem Strategiepapier mit dem Titel LandWIRtschaft 2030 fordert Schuler unter den Stichpunkten Ausbau der Forschung: „Moderne Züchtungsmethoden (CIS-Genetik, Genom-Editierung) für die Entwicklung von resistenten und robusten Sorten“. Um das umzusetzen sollen am Südtiroler Versuchszentrum Laimburg „standortangepasste und resistente Sorten mit neuesten Technologien“ gezüchtet werden. [+] mehr...

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