RoundUp von Bayer/Monsanto (Foto: Mike Mozart, http://bit.ly/2yIfwuQ, https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)
RoundUp von Bayer/Monsanto (Foto: Mike Mozart, http://bit.ly/2yIfwuQ, https://creativecommons.org/licenses/by/2.0/)

Glyphosat: 27 Spritzmittel zugelassen

15.12.2020

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) verlängerte die auslaufenden Zulassungen für 14 glyphosathaltige Spritzmittel um ein weiteres Jahr, weil es die Anträge dafür noch nicht abschließend bearbeitet hat. Wie die Behörde am Freitag mitteilte, hat sie weitere sieben solcher Spritzmittel fachlich geprüft und die Zulassung daraufhin bis zum 15. Dezember 2023 verlängert.

Die erneuerten Zulassungen enden entsprechend der gesetzlichen Vorgabe ein Jahr nach dem Ende der Genehmigung von Glyphosat, schrieb das BVL in seiner Presseinformation. Über sechs Verlängerungsanträge für Pflanzengifte mit dem umstrittenen Totalherbizid soll noch bis zum Jahresende entschieden werden. Drei der insgesamt 30 Anträge wurden von den Herstellern zurückgezogen, so dass die Zulassungen heute ausliefen. Die Restbestände dürfen noch sechs Monate lang verkauft werden. [+] mehr...

Leinsamenbrötchen   Foto: Pixabay
Leinsamenbrötchen Foto: Pixabay

Gentech-Leinsamen: Zehn Tonnen Saatgut verunreinigt?

11.12.2020

Der Fall der gentechnisch verunreinigten Leinsamen-Ernte eines Bio-Landwirts aus Baden-Württemberg hat eine europäische Dimension. Wie der Informationsdienst Gentechnik aus gut unterrichteten Kreisen erfuhr, stammte das Saatgut des süddeutschen Landwirts aus einer Saatgutpartie von fast zehn Tonnen, die in Tschechien produziert worden war. Sie war bereits 2018 nach Deutschland und Irland verkauft worden.

Den Angaben zufolge wurde die Leinsaat, die vermutlich schon mit dem herbizidresistenten Gentechnik-Leinsamen FP 967/Triffid verunreinigt war, in den Jahren 2012 bis 2017 in Tschechien hergestellt. 2018 wurden knapp 6.000 Kilogramm an ein Unternehmen in Deutschland und fast 4.000 Kilogramm an ein irisches Unternehmen verkauft. Das Saatgut stammte aus konventioneller Landwirtschaft. Der baden-württembergische Biobauer verwendete es mit einer gültigen Ausnahmegenehmigung. Einen Beweis, dass dieses Saatgut bereits verunreinigt war, gibt es dem Vernehmen nach nicht, da von der Ursprungspartie bislang keine Restbestände mehr gefunden werden konnten, die man hätte testen können. [+] mehr...

Leinsaat auf Teller
Nicht zugelassener Gentechnik-Leinsamen ist 2009 in Müsli und Brötchen gefunden worden.

Gentechnik-Zombie im Leinsamen: Triffid ist wieder da

09.12.2020

In der Leinsamen-Ernte eines baden-württembergischen Landwirts fanden die Behörden eine gentechnische Verunreinigung. Es handelt sich um den Gentechnik-Leinsamen FP 967, auch Triffid genannt. Er war zuletzt 2009 aufgetaucht und sorgte damals für Rückrufaktionen in insgesamt 28 Ländern. Ähnliches könnte auch jetzt passieren. Denn vermutlich war die Verunreinigung schon im Saatgut.

Die baden-württembergischen Behörden hatten in einer zufällig gezogenen Stichprobe Bio-Leinsamen gentechnisch veränderte Anteile von FP 967 unter 0,1 Prozent festgestellt. Da der herbizidtolerante gv-Leinsamen in der Europäischen Union als Futter- und Lebensmittel nicht zugelassen ist, gilt die Nulltoleranz: Die gesamte Ernte von acht Tonnen wurde sichergestellt, amtlich gesperrt und soll unschädlich beseitigt werden. Lediglich ein Prozent der Ernte sei bereits zur Backwarenherstellung geliefert worden, teilte das baden-württembergische Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz mit. Die festgestellten Mengen von gv-Leinsamen seien für die menschliche Gesundheit unbedenklich. Angaben über die betroffenen Bäcker machte das Ministerium nicht. In der von zahlreichen Medien übernommenen Meldung der Nachrichtenagentur dpa heißt es missverständlicherweise, es seien acht Tonnen gentechnisch veränderter Leinsamen entdeckt worden. [+] mehr...

Campact übergibt Bundesumweltministerin Svenja Schulze (re.) 450.000 Unterschriften gegen Glyphosat. Foto: Jakob Huber/Campact (https://bit.ly/2k4ovMU; https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/)
Campact übergibt Bundesumweltministerin Svenja Schulze (re.) 450.000 Unterschriften gegen Glyphosat. Foto: Jakob Huber/Campact (https://bit.ly/2k4ovMU; https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/)

Nationale Glyphosatverbote kommen kaum voran

08.12.2020

Frankreich, Österreich, Deutschland: In allen drei Ländern hatten die Regierungen versprochen, den Einsatz von Glyphosat zu verbieten oder zumindest stark zu verringern. Passiert ist allerdings herzlich wenig. In der Schweiz dagegen hat sich die verkaufte Glyphosatmenge in den letzten fünf Jahren um 60 Prozent reduziert. Doch ganz aussteigen will die Regierung noch nicht.

Der Bundesrat – so heißt in der Schweiz die Bundesregierung – hat einen Bericht zum Stand des Glyphosatausstiegs vorgelegt. Als wesentlichen Grund für den bisherigen Rückgang nennt er ein Förderprogramm, das Landwirte unterstützt, die ganz auf Herbizide verzichten oder deren Einsatz stark verringern. Die Förderung soll den erhöhten Aufwand ausgleichen, der entsteht, wenn das Unkraut mit dem Traktor gehackt statt totgespritzt wird. [+] mehr...

Kalb
Gibt es noch: ein ganz normales Kalb (Foto: A. Beck)

Hornlos durch Crispr/Cas? Kein Kalb überlebt Zuchtversuch

01.12.2020

Wissenschaftler des bundeseigenen Friedrich-Loeffler-Instituts arbeiten daran, mit Hilfe der neuartigen Gentechnikmethode Crispr/Cas hornlose Milchkühe zu erzeugen. Bei den Tierversuchen wurde zwar ein hornloses Kalb geboren. Doch es starb noch am gleichen Tag.

In der Fachzeitschrift Scientific Reports berichteten die Wissenschaftler über ihre Arbeit. Sie hatten Hautzellen bei einem Zuchtbullen des Holstein-Friesian-Milchvieh entnommen und mit Hilfe der Gentechnikmethode Crispr/Cas12a eine DNA-Sequenz des hornlosen Angus-Rindes (Fleischrasse) eingefügt. Die manipulierten Zellkerne überführten die Wissenschaftler in Eizellen und erzeugten so 70 Klone. Davon entwickelten sich neun zu Embryonen, die Leihmutterkühen eingepflanzt wurden. Drei der Embryonen starben direkt in der Gebärmutter. Bei vier Kühen kam es, während sie trächtig waren, zu erheblichen Komplikationen. Sie verloren ihre Kälber. Ein weiteres Kalb töteten die Forscher zu Versuchszwecken vor der Geburt. Nur ein Kalb kam per Kaiserschnitt lebend auf die Welt, starb aber noch am selben Tag an mehrfachen Organmissbildungen. Finanziert hat diese Arbeit der Förderverein Bioökonomieforschung e. V., ein Zusammenschluss von Unternehmen und Verbänden in der Tierzucht und Besamung. [+] mehr...

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