Schweiz gentechnikfrei
Schweiz gentechnikfrei, Foto: SAG

Vorbild Schweiz: Gentechnik-Moratorium verlängert

09.03.2010

Das Moratorium für gentechnisch veränderte Organismen in der Landwirtschaft wird in der Schweiz bis November 2013 verlängert. Nach dem Ständerat sprach sich auch der Nationalrat für eine entsprechende Änderung des Gentechnikgesetzes (GTG) aus. Grund der Verlängerung sind die nicht abgeschlossenen nationalen Forschungsvorhaben, die Klarheit zum Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen bringen sollen. Im Nationalen Forschungsprogramm (NFP) werden die 'Nutzen und Risiken der Freisetzung gentechnisch veränderter Pflanzen' untersucht. Deutschland steht nun vor der Wahl dem Vorbild Schweiz zu folgen, die bisher versäumte Risikoforschung nachzuholen und vom kommerziellen Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen Abstand zu nehmen. [+] mehr...

Bayern
Die bayerischen Verbraucher lehnen Agro-Gentechnik überwiegend ab (Foto: Foto: Jwnabd [Public domain, GFDL)

Bayern strebt Gentechnikfreiheit an

09.03.2010

Der Präsident des Bayerischen Bauernverbands (BBV) für Oberfranken, Werner Reihl, rät vom Anbau der Gentechnik-Kartoffel ab. Die Kartoffel garantiert keinen Mehrertrag im Vergleich zu ihren gentechnikfreien Alternativen und ist vom Verbraucher nicht gewünscht. Die großen Stärkefabriken in Süddeutschland betonten gegenüber Bauernverband-Präsident Sonnleitner, Landwirte mit gentechnisch veränderten Kartoffeln nicht durch ihr Werkstor zu lassen. Karl Paulus, Geschäftsführer des Bundes Naturschutz (BN) im Landkreis Wunsiedel warnte die Bauern vor dem Anbau von Gentechnik-Pflanzen: 'Denn dann begeben sich die Bauern in die Hand großer Konzerne, die versuchen, den Fuß in die Tür zu bekommen.' Sie würden Leibeigene der Großkonzerne, und die Folgen für die bäuerliche Landwirtschaft und die Kulturlandschaft seien nicht mehr absehbar. Und doch sind Versuchsflächen mit Amflora in Bayern geplant. Das Umweltinstitut München fordert daher den bayerischen Umweltminister Markus Söder (CSU) auf, Bayerns Gentechnikfreiheit dauerhaft zu garantieren. Zu diesem Zweck soll Söder die Charta der gentechnikfreien Regionen Europas unterzeichnen. Bereits im vergangenen September hatte Söder angekündigt, dass Bayern sich zusammen mit anderen gentechnikkritischen Regionen in Europa für ein Selbstbestimmungsrecht bei der Gentechnik einsetzen will. [+] mehr...

Mais im September
In Deutschland gibt es viel Protest gegen den Gentechnik-Mais-Anbau.

Verstoß gegen das Vorsorgeprinzip beim Gentechnik-Anbau

04.03.2010

Wächst auf einem Acker Gentechnik-Mais, darf dort im nächsten Jahr kein konventioneller Mais angebaut werden. In Nordsachsen ist dieser Fall in den Jahren 2008/09 jedoch eingetreten. Das Aktionsbündnis gentechnikfreie Landwirtschaft in Sachsen wirft dem Sächsischen Umweltministerium nun vor, seiner Aufsichtspflicht nicht nachgekommen zu sein. "Behörde und Gentechnikbauern zeigen einmal mehr, dass sie ihrer Verantwortung beim Umgang mit dieser Risikotechnologie nicht gewachsen sind. Es ist nicht hinnehmbar, dass das SMUL als überwachungspflichtige Behörde einen solchen Verstoß erst deckt und dann versucht zu vertuschen", sagt dazu Jens Heinze vom Aktionsbündnis. [+] mehr...

rapsfeld
Raps kreuzt sich leicht aus, die Samen können bis zu 10 Jahre im Boden keimfähig bleiben. (Foto: Simone Knorr)

Mecklenburg-Vorpommern muß Gentechnik-Standorte offen legen

26.02.2010

Das Verwaltungsgericht Schwerin hat gestern entschieden, dass die Standorte von Ackerflächen, auf denen versehentlich Gentechnik-Raps angebaut worden ist, öffentlich gemacht werden müssen. Vorausgegangen war eine Klage des Anbauverbandes Bioland mit Unterstützung von Greenpeace gegen das Landwirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern. Sie hatten geklagt, weil im Jahr 2007 die Aussaat von insgesamt 1500 Hektar illegal gentechnisch verunreinigtem Raps in Norddeutschland erfolgt war. Die Behörden hatten sich unter Berufung auf den Datenschutz geweigert, die Standorte zu nennen. Auch gegen die Landwirtschaftsministerien der Länder Schleswig-Holstein und Niedersachsen klagten Bioland und Greenpeace erfolgreich, dort wurden die Länder schon im September 2009 zur Offenlegung der Flächen angehalten. Nun fordert Greenpeace auch die Offenlegung der Flächen, die mit gentechnisch verunreinigtem Mais bepflanzt wurden. Aus einer Übersicht von Bioland und Greenpeace geht hervor, dass ein Umgang mit Funden von gentechnischen Verunreinigungen im Maissaatgut nicht im Sinne des Umweltinformationsgesetzes erfolgt. Teils existieren nicht einmal Informationen zum Verbleib des verunreinigten Saatgutes. [+] mehr...

Blauer Brief an Aigner
Blauer Brief an Aigner (Photo:Campact)

Gentechnik-Protest-Aktion mit 34 000 blauen Briefen

25.02.2010

Das Aktions-Netzwerk Campact hat gestern über 34 000 "Blaue Briefe" an Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner übergeben. Aigner wird darin aufgefordert, die gentechnikkritische Haltung, die die CSU vor der Bundestagswahl an den Tag gelegt hatte, beizubehalten. Innerhalb der neuen Regierung hat Aigner viele Gegenstimmen, die sich eher für die Förderung der Agro-Gentechnik aussprechen. Demnächst muss Aigner in Brüssel über die Zustimmung von neuen Gentechnik-Pflanzen entscheiden. Sie selbst konnte bei der Übergabe nicht anwesend sein, dafür nahm die Wahlkreisleiterin die Post entgegen. [+] mehr...

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