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In den Medien werden Meldungen über gentechnisch veränderte Tiere oft mit Stichworten wie "Frankenstein" oder "Monster" versehen. Doch was zunächst wie zweitklassige Science Fiction klingt, ist längst Realität in vielen Labors.
Auf der Suche nach dem vermeintlichen medizinischen Fortschritt oder einer Wunderwaffe gegen den Welthunger führen Wissenschaftler Gentech-Experimente an Tieren durch - und setzen diese unter Umständen auch zu Versuchszwecken in der freien Wildbahn aus.
Doch ein Allzweckheilmittel für Krankheiten und Hunger ist die Gentechnik nicht. Stattdessen sind die Konsequenzen für Ökosysteme und unsere Gesundheit völlig unklar.
Schimpansen
Insekten
Lachs
Debatte um Gentechnik-Tiere in der EU
Das erste patentierte Tier war 1992 die "Krebsmaus" (in den USA 1988). Danach nahm die Zahl der Patente sprunghaft zu. Momentan werden rund 100 Tier-Patente pro Jahr erteilt. Dabei ist der Nutzen der gentechnisch veränderten Tiere für die Forschung umstritten. Kritiker argumentieren, dass diesbezügliche Hoffnungen wegen der Komplexität der Gene oft enttäuscht worden seien.
Im November 2015 wurde Lachs der Firma Aquabounty in den USA als erstes Gentechnik-Tier weltweit zum Verzehr als Lebensmittel zugelassen.
Mehrere Biotechnologie- und Pharmafirmen halten Patente auf gentechnisch veränderte Menschenaffen. Das Unternehmen Intrexon aus den USA erhielt 2012 zwei Patente zugesprochen. Diese erstrecken sich auf mehrere Säugetiere, denen Insekten-Gene eingesetzt wurden. Sie sollen eine Veränderung der Arbeitsweise der Tierzellen ermöglichen – und letztlich, so befürchtet ein patentkritisches Bündnis, die gewinnbringende Vermarktung speziell angepasster Versuchstiere. Altor BioScience, ebenfalls aus den USA, gewährte das Europäische Patentamt im Juni ein Patent auf „transgene Tiere mit humanisiertem Immunsystem“. Mittlerweile wurde es zurückgezogen.
2011 wurde ein Patent auf einen gentechnisch veränderten Schimpansen vergeben, der durch die Modifizierung an Epilepsie erkrankt, damit entsprechende Medikamente getestet werden können.
Im April 2014 erhielt die britische Firma Oxitec, in deren Vorstand ehemalige Mitarbeiter des Gentech-Konzerns Syngenta sitzen, die erste Genehmigung zur kommerziellen Freisetzung von gentechnisch veränderten Insekten weltweit. Eine brasilianische Behörde genehmigte ihre Gentechnik-Moskitos, mit denen die Verbreitung des Dengue-Virus gebremst werden soll. Ob das wirklich besser funktioniert als bisherige Methoden - und ob es Nebenwirkungen gibt - ist unklar.
Die Organisationen Testbiotech, GeneWatch UK, Corporate Europe Observatory, Erklärung von Bern und SwissAid zeigten 2012, wie Oxitec und Syngenta Einfluss auf Regulierungsmechanismen nehmen, um künftig gentechnisch veränderte Insekten auf den Markt bringen zu können. So war ein Oxitec-Manager direkt an der Entwicklung von Richtlinien bei der Europäischen Lebensmittelbehörde EFSA beteiligt, andere Experten der Behörde haben Verbindungen zu diesem oder anderen Unternehmen. In Spanien will Oxitec transgene Olivenfliegen freisetzen.
Brasilien genehmigt Gentechnik-Moskitos (29.04.14)
Gentechnik-Insekten: EU-Ombudsmann erwartet Antworten (27.03.13)
Mehr zum Vorhaben, gentechnisch veränderte Insekten zur Schädlingsbekämpfung in der Landwirtschaft einzusetzen:
09.07.2012 - Im brasilianischen Bundesstaat Bahia wurde im Juli 2012 eine „Moskito-Fabrik“ eingeweiht, in der vier Millionen gentechnisch veränderte Stechmücken pro Jahr ausgebrütet werden sollen. In der 850.000 US-Dollar teuren Anlage wird den Moskitos ein Gen eingepflanzt, das deren Nachkommen noch im Larvenstadium abtöten soll. Das brasilianische Gesundheitsministerium erhofft sich dadurch Fortschritte bei der Bekämpfung des Denguefiebers. Kritiker warnen jedoch vor "unvorhersehbaren Folgen für Umwelt und Gesundheit von Mensch und Tier." weiterlesen...
Im November 2015 wurde der "AquAdvantage"-Lachs als erstes Gentechnik-Tier weltweit zum Verzehr zugelassen. Die US-Lebensmittelbehörde genehmigte allerdings nur den Import. Die Eier müssen in Kanada erzeugt, der Fisch in Panama aufgezogen werden.
Ein über 400 Seiten starker Bericht des kanadischen Fischereiministeriums aus dem Jahr 2013 wurde im Mai 2015 öffentlich. Obwohl an vielen Stellen geschwärzt wurde – beispielsweise fast das komplette Kapitel über die Entsorgung von toten Gentechnik-Lachsen und anderen „Abfällen“ - lässt sich erkennen: die kanadischen Experten halten viele wissenschaftliche Fragen für ungeklärt.
Jede Veränderung am von der Firma erarbeiteten Sicherheitskonzept könne dazu führen, dass der Gentechnik-Lachs in die Umwelt gelange. Zwar werde er dort kaum eine direkte Gefahr für andere Organismen darstellen. Ob er Krankheiten übertrage, könne wegen des Datenmangels jedoch nicht abschließend beantwortet werden. Zudem könne der Aquabounty-Lachs seinen wilden Artgenossen bedrohlich werden, vor allem durch die Übertragung von Genen oder indem er ihnen die Nahrung wegfresse. Auch hier seien noch viele Fragen offen.
Zu Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit fehlten der Behörde viele Daten, sie hält die Effekte jedoch für vernachlässigbar. Allerdings habe der Gentechnik-Lachs laut Firmendaten möglicherweise ein 50 Prozent höheres Allergiepotenzial.
Nachricht: Kanada und USA uneins über Gentechnik-Lachs (04.06.15)
Der Bericht des kanadischen Fischereiministeriums (2013, pdf)
November 2013 - Die kanadische Regierung hat der US-amerikanischen Firma Aquabounty die Erlaubnis erteilt, bis zu 100.000 Fischeier jährlich zu erzeugen und zu exportieren. Die transgenen Lachse sollen in Panama aufwachsen und schließlich in den USA vermarktet werden. weiterlesen...
Januar 2013 - Eine Studie der NGO Food & Water Europe fasst die Risiken, die der gentechnisch veränderte Lachs der Firma Aquabounty birgt, zusammen. Der Nutzen sei gering, die Gefahren für Mensch und Umwelt beträchtlich - und das Zulassungsverfahren US-amerikanischer Behörden dürftig.
20.06.2011 - Das Repräsentantenhaus der Vereinigen Staaten hat eine Zulassung von gentechnisch veränderten Lachsen zunächst gestoppt. Die Firma Aquabounty hatte vor mehr als zehn Jahren eine Genehmigung des Fisches bei der Lebensmittelbehörde FDA beantragt. Diese hatte den Lachs bereits als unbedenklich bewertet. Nun wurden der FDA die Gelder für die Zulassung des Gentechnik-Lachses entzogen. weiterlesen...
Die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) veröffentlichte Anfang 2012 Richtlinien für die Bewertung von gentechnisch veränderten Tieren. Damit stellte sich die EU auf Anträge zur Zulassung von Gentech-Tieren ein. Wie schon bei gentechnisch veränderten Pflanzen geht die Behörde davon aus, dass sie Merkmale konventioneller und gentechnisch veränderter Tiere grundsätzlich miteinander vergleichen kann, um eine Risikobewertung durchzuführen. 2013 folgten weitere Richtlinien für die Bewertung lebender Gentechnik-Tiere - und das, obwohl der EU-Bürgerbeauftragte zur gleichen Zeit Interessenkonflikte bei der Arbeitsgruppe für transgene Insekten der Behörde untersuchte.
30.09.2011 - Ganz ohne Anhörung, ohne Beachtung des Tierschutzgesetzes oder der Interessen der Verbraucher bastelt die EFSA an Leitlinien zur Zulassung gentechnisch veränderter Tiere. Damit wird die Grundlage für das Zulassungsprozedere von gentechnisch veränderten Lachsen, die schneller wachsen oder Kühen, die mit einem menschlichen Gen versehen sind und dessen Milch der Muttermilch ähnlicher ist, geschaffen. weiterlesen...
Gentechnisch verändert wurden z.B.:
In Verbindung mit neuen Gentechnik-Methoden wie CRISPR sollen „Gene Drives“ dafür sorgen, dass bestimmte DNA-Konstrukte rasch auf möglichst viele Nachkommen übergehen. Gentechniker erhoffen sich davon beispielsweise, ganze Moskito-Populationen schnell auszurotten.
In einem Bericht warnten die National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine der USA 2016 davor, dass Gene Drives „irreversible Auswirkungen auf Organismen und Ökosysteme“ haben könnten. Die rasante Entwicklung der Technologie sei zugleich „ermutigend und beunruhigend“. Nötig sei ökologische Risikobewertung. Es gebe aber noch zu viele „Wissenslücken“ bezüglich der Genetik von Populationen und der Dynamik von ökologischen Systemen.
Die kanadische ETC Group kritisierte, der Bericht sei zwar in einigen Punkten "exzellent". Aber er lasse wichtige Fragen aus, z.B. militärische Anwendungen oder die Nahrungsmittelversorgung.
weitere Infos: Wie umgehen mit „Kettenreaktionen“?
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