Für Stella Kyriakides, EU-Kommissarin für Gesundheit und Verbraucherschutz, sind neue gentechnische Verfahren notwendige Innovationen, um Klimawandel und Umweltprobleme zu bewältigen. Das sagte sie auf einem von ihrer Behörde organisierten High Level Event in Brüssel und machte deutlich, dass sie für diese Techniken einen neuen rechtlichen Rahmen schaffen will. Deregulierung will sie das allerdings nicht nennen.

Schritt für Schritt geht die EU-Kommission ihren Weg hin zu einer Änderung des…

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„Gentechnik hat auf dem Acker nichts verloren“, schreibt die designierte grüne Umweltministerin Steffi Lemke (53) auf ihrer Webseite. Der avisierte grüne Agrarminister Cem Özdemir (55) hat sich bislang eher in der Außen- und Verkehrspolitik profiliert. Umwelt- und Bauernverbände appellieren an die Ampelkoalition, ihre Wahlversprechen umzusetzen und Gentechnik in der Landwirtschaft streng zu regulieren.

So fordern die 100 Mitgliedsorganisationen des Dachverbands Deutscher Naturschutzring (DNR),…

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In der ersten Ampelkoalition auf Bundesebene werden die Grünen das Landwirtschaftsministerium, das Umweltressort sowie das neu gestaltete Ministerium für Wirtschaft und Klima besetzen. Das sieht der Entwurf eines Koalitionsvertrags vor, den SPD, Grüne und FDP heute vorstellten. Er muss noch von den Parteigremien verabschiedet werden. Das Konfliktthema Agrogentechnik wurde kaschiert.

Wie berichtet hatten sich SPD und Grüne in ihren Wahlprogrammen gegen den Einsatz von (neuer) Gentechnik in der…

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Die brasilianische Gentechnikbehörde CTNBio hat die Einfuhr von Weizenmehl erlaubt, das aus dem gentechnisch veränderten Weizen HB4 der argentinischen Firma Bioceres hergestellt wurde. Doch die brasilianischen Weizenverarbeiter wollen von den Gentech-Körnern nichts wissen. Sie fürchten um ihre Märkte.

Vor gut einem Jahr bekam das Unternehmen Bioceres von den argentinischen Behörden die Erlaubnis, seinen dürretoleranten Gentechweizen der Linie HB4 kommerziell zu vermarkten. Auf 55.000 Hektar wurde die…

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In der am Wochenende von den Parteigremien von SPD und "Die Linke" verabschiedeten Koalitionsvereinbarung für Mecklenburg-Vorpommern findet sich ein Absatz zu neuen gentechnischen Verfahren. Beide Parteien fordern darin Bund und Europäische Union (EU) auf, neue Züchtungstechniken „zuzulassen“. Gentechnikkritiker fürchten, dass nun auch bei den laufenden Koalitionsverhandlungen im Bund die bisher ablehnende Position der SPD wackeln könnte. Denn der alte und neue mecklenburg-vorpommersche…

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Ein internationales Team von Wissenschaftlern hat in einer Übersichtsstudie dargestellt, wie sich Glyphosat auf Gemeinschaften von Mikroorganismen, Mikrobiome genannt, auswirkt. Das Ergebnis: Glyphosat schädigt Mikrobiome, die wichtig für die Gesundheit von Pflanzen, Tieren und Menschen sind. Die Wissenschaftler forderten die Behörden auf, diese Effekte zu berücksichtigen und die bisherigen Rückstandsgrenzwerte für Glyphosat zu überarbeiten.

Der Boden, Pflanzenwurzeln, Haut und Darm von Tieren und…

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Das Internationale Kartoffelzentrum in Peru (CIP) und die internationale Organisation Crop Trust haben eine neue gentechnikfrei gezüchtete Kartoffelsorte vorgestellt. CIP-Matilde ist resistent gegen die Kraut- und Knollenfäule, die gefährlichste Pilzinfektion bei Kartoffeln. Die auf peruanische Verhältnisse hin gezüchtete CIP-Matilde wird parallel schon in einigen afrikanischen Ländern eingesetzt, um dort neue, resistente Sorten zu züchten. In Europa gibt es bereits einige gentechnikfreie Kartoffelsorten,…

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Mexiko wehrt sich gegen gentechnisch veränderten (gv) Mais: Nachdem Präsident Manuel López Obrador bereits im Januar angekündigt hatte, Anbau und Import schrittweise zu verbieten, bestätigte das Oberste Nationalgericht im Oktober ein richterliches Anbauverbot aus dem Jahr 2013. Das Problem: Der Gerichtsbeschluss ist nur vorläufig und im Jahr 2021 importierte das nordamerikanische Land mehr gv-Mais als zuvor.

Ein Kollektiv aus Landwirten, Wissenschaftlern und Imkern, das 2013 gegen gv-Mais in Mexiko…

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In den diesjährigen Kontrollen von Saatgut auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO) haben die zuständigen Länderbehörden in fünf von 740 beprobten Saatgutpartien Verunreinigungen nachgewiesen. Dabei handelte es sich um Maissaatgutpartien, von denen vier in Baden-Württemberg und eine in Bayern entdeckt wurden. Das verunreinigte Saatgut wurde nach Behördenangaben nicht ausgesät. Greenpeace, Bioland und die IG Saatgut forderten die Bundesländer auf, ihre Saatgutkontrollen zu verstärken und Saatgut auch auf…

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Rund 70.880 Bürger und Institutionen haben in der ersten Phase der offiziellen Folgenabschätzung ihre Meinung zu Überlegungen der EU-Kommission geäußert, neue Regeln für neue Gentechnikverfahren (NGT) zu erlassen. Fast die Hälfte davon waren Deutsche, zeigt die Statistik auf der EU-Webseite. Die übergroße Mehrheit dieser Statements (mehr als 69.000) kam über die Aktion „Keep GMO out of our food“ (dt.: Halte Gentechnik aus unserem Essen raus). Ihre Organisatoren ordnen sie daher als Gentechnikkritiker ein,…

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Mit seiner Stellungnahme zur EU-Lebensmittelstrategie hat das Europäische Parlament auch einen Absatz zu neuen gentechnischen Verfahren verabschiedet. Er deutet an, dass die Parlamentarier den gentechnikfreundlichen Kurs der Kommission kritisch sehen, sich mehr Vorsorge und eine transparente Kennzeichnung wünschen. Deutlichere Worte hat das deutsche Bundesamt für Naturschutz gefunden. Es erklärt in einem Positionspapier, warum auch neue gentechnische Verfahren reguliert werden müssen.

Bereits Ende…

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Das indische Handelsministerium will den Fall des gentechnisch verunreinigten indischen Reises, der im Sommer weltweit zum Rückruf von Schokolinsen und Backwaren geführt hatte, gründlich untersuchen. Das berichtet das indische Nachrichtenportal „The Hindu“. Dabei beruft es sich auch auf den Infodienst Gentechnik, der im August als erster berichtet hatte, dass die 500 Tonnen verunreinigten Bruchreises aus Indien stammten.

Während das Handelsministerium jetzt betont, dass in Indien gv-Reis nicht kommerziell…

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Der für Landwirtschaft zuständige Südtiroler Landesrat Arnold Schuler sieht in neuen gentechnischen Verfahren wie Crispr/Cas eine große Chance für den Apfelanbau in Südtirol. Seine Vorstellungen stoßen bei Umwelt- und Verbraucherverbänden auf Kritik. Sie warnen vor einem Paradigmenwechsel in der Südtiroler Politik, die bisher stark auf gentechnikfreie Produkte setzte. Doch noch sind Schulers Gentech-Äpfel Zukunftsmusik.

Südtirol ist das größte Apfelanbaugebiet Europas. Auch andere Obstsorten sowie Wein…

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Ein japanisches Unternehmen will einen mit Crispr/Cas veränderten Zuchtfisch vermarkten. Mit Zustimmmung der japanische Behörden nimmt es derzeit Vorbestellungen für die ersten Test-Portionen entgegen. Das japanische Gesundheitsministeriums verlangte keine Sicherheitsprüfung, da dem Fisch keine Fremdgene zugefügt wurden. Auch erste Gentech-Tomaten gibt es in Japan inzwischen zu kaufen.

Wissenschaftler der Universitäten Kyoto und Kindai haben mit dem Verfahren Crispr/Cas ein Gen im Erbgut von Seebrassen…

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Noch bis 22. Oktober können alle EU-Bürgerinnen und Bürger sich an einer Konsultation der EU-Kommission beteiligen. Sie will bestimmte Verfahren der neuen Gentechnik aus dem bisherigen Gentechnikrecht herausnehmen und hat ihren Fahrplan für dieses Vorhaben zum Kommentieren ins Netz gestellt. Zahlreiche Organisationen haben die Menschen aufgerufen, sich an der Konsultation zu beteiligen und ihren Protest gegen die Kommissionspläne zum Ausdruck zu bringen.

Bereits in ihrer im April 2021 vorgelegten Studie…

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Kenianische und britische Forscher haben einen Pilz entdeckt, der in Malaria-Mücken lebt. Er macht den Malaria-Erreger unschädlich, so dass die Moskitos Menschen nicht mehr infizieren können. Gleichzeitig testeten andere Wissenschaftler erfolgreich im Labor ein Gene Drive System, um Malaria Mücken auszurotten. Der Pilz könnte solche Eingriffe überflüssig machen.

Microsporidia MB nannten die Insektenforscher den Mikropilz, den sie in kenianischen Moskitos der Gattung Anopheles entdeckt hatten. Er…

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Der Brexit macht’s möglich: Das britische Umweltministerium Defra will das Gentechnikrecht des Landes gravierend ändern, um schnell neue gentechnisch veränderte Pflanzen zu entwickeln und auf den Markt zu bringen. Durch ein positives Innovationsklima soll die Rolle Großbritanniens als eines der führenden Länder für Gentechnikforschung gestärkt werden. Das halten allerdings viele Briten nicht für erstrebenswert.

Für sein Vorhaben hat das Ministerium nun einen genaueren Plan veröffentlicht. Noch vor Ende…

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Die Schweiz bleibt weitere vier Jahre gentechnikfrei. Der Nationalrat stimmte dafür, das seit 2005 geltende Moratorium bis Ende 2025 zu verlängern. Die Zustimmung des Ständerats – das ist die zweite Parlamantskammer in der Schweiz – gilt als sicher. Neu ist, dass das Moratorium explizit auch für neue gentechnische Verfahren gilt. Anträge, diese auszunehmen, hatte der Nationalrat mit großer Mehrheit abgelehnt.

Das Moratorium legt fest, dass kein gentechnisch verändertes Saatgut in die Schweiz eingeführt…

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Im Juni hatten Behörden aus vier EU-Mitgliedsstaaten verkündet, das Herbizid Glyphosat sei unschädlich für Gesundheit und Umwelt; es könne bis zum Jahr 2037 genehmigt werden. Der ausführliche Bericht, auf den sich diese Einschätzung stützt, wurde jetzt veröffentlicht und kann 60 Tage lang kommentiert werden.

Mit dem Start der Konsultation haben die für Lebensmittelsicherheit und Chemikalien zuständigen EU-Behörden EFSA und ECHA die nächste Phase im Verfahren zur erneuten Zulassung von Glyphosat…

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Die Weltnaturschutzunion IUCN will in den nächsten drei Jahren eine breite interne Diskussion führen, ob Gentechnik und Gene Drives im Naturschutz eingesetzt werden sollen. Mit diesem Beschluss ist der Versuch gentechnikfreundlicher Organisationen, mit Artenschutz-Argumenten neuen gentechnischen Verfahren die Tür zu öffnen, vorerst abgewehrt.

Der 1948 gegründeten International Union for Conservation of Nature gehören über 1300 staatliche und nichtstaatliche Naturschutzorganisationn aus aller Welt an.…

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