2018 haben Deutschlands Landwirte gut 29.000 Tonnen Pestizid-Wirkstoffe eingekauft und vermutlich großenteils auf ihre Äcker und Felder ausgebracht. Das entspricht einem Rückgang von 5.000 Tonnen gegenüber 2017. Beginnt da die Agrarwende oder ist das Wetter schuld?

Der deutsche Pestizidverkauf war 2018 mit 29.583 Tonnen Wirkstoffe so niedrig wie zuletzt 2005. Das zeigt die aktuelle Absatzstatistik des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Am stärksten sank der Absatz von…

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Vor mehr als einem Jahr hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass Produkte neuer gentechnischer Verfahren wie Crispr/Cas9 unter das Gentechnikrecht fallen. Am 8. November forderten die Mitgliedsländer der Europäischen Union die künftige EU-Kommission nun auf, bis zum Frühjahr 2021 zu untersuchen, was das Urteil für Konsequenzen hat. Gegebenenfalls soll sie „erforderliche Maßnahmen“ vorschlagen.

Die Entscheidung des EuGH habe zwar den Rechtsstatus neuer Mutageneseverfahren geklärt, zugleich…

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Die Ausbreitung von Pflanzen und Tieren, in deren Erbgut mit neuen Gentechnikverfahren wie der Gen-Schere CRISPR/Cas eingegriffen wurde, könnte fatale Folgen für den Artenschutz haben. Davor warnt ein vergangene Woche veröffentlichter Bericht des Instituts für unabhängige Folgenabschätzung in der Biotechnologie (Testbiotech). Das für den Deutschen Naturschutzring (DNR) erstellte Papier zeigt anhand von Beispielen wie genveränderten Fliegen, Bienen, Bäumen und Korallen die Risiken und möglichen Konsequenzen…

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Die Gen-Schere CRISPR/Cas9 ist das Standard-Instrument, mit dem Gentechnologen derzeit arbeiten, um das Erbgut von Pflanzen und Tieren zu manipulieren. Parallel dazu entwickeln Wissenschaftler neue Gen-Scheren, die besser schneiden sollen.

So berichteten Forscher des Broad-Instituts am MIT in Cambridge über eine neue Gen-Schere, die sie „prime editing“ nennen. Sie nutzt eine überarbeitete Version des Enzyms Cas9. Diese schneide den DNA-Strang nicht mehr durch, sondern kerbe ihn nur ein, beschreiben die…

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Deutsches Saatgut scheint weiterhin kaum mit gentechnisch veränderten (gv) Samen verunreinigt. Im Kontrollzeitraum 2018/19 fanden die Behörden in 785 Stichproben dreimal gv-Mais und einmal gv-Raps. Verbände fordern, das geltende Nulltoleranz-Prinzip zu erhalten und häufiger zu kontrollieren. Sie befürchten, dass die europäischen Mitgliedsstaaten auf Druck der Saatgutindustrie Grenzwerte für einen erlaubten Anteil von gv-Samen in konventionellem Saatgut einführen könnten.

„Eine konsequente Umsetzung der…

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Die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, Beate Jessel, erwartet von der Agrarindustrie, dass sie die Nachweismethoden für genomeditierte Pflanzen beim Zulassungsantrag mitliefert. Das sei gesetzlich vorgeschrieben und müsste auch im eigenen Interesse der Hersteller sein, sagte Jessel heute bei einer Anhörung im deutschen Bundestag. Sie widersprach damit der Argumentation, neue Gentechnikverfahren könnten mangels Nachweisbarkeit nicht reguliert werden.

Damit solche Pflanzen nicht unbemerkt von…

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Die Zahl der Klagen in den USA wegen Gesundheitsschäden durch den Unkrautvernichter Glyphosat hat sich seit Juli auf 42.700 verdoppelt. Das teilte der Bayer-Konzern heute mit. Obwohl ein Vergleich nach Schätzung von Analysten bis zu 20 Milliarden Dollar kosten könnte, stieg die Bayer-Aktie heute um zwei Prozent.

Eine der jüngsten Klagen wurde vergangene Woche in Hawaii erhoben: Die 28jährige Dana F. kann wegen eines Geburtsfehlers nicht normal atmen. Nach vier großen Operationen muss sie mit einem…

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Müssen Pflanzen, die mit neuen Technologien wie Crispr/Cas9 gentechnisch verändert wurden, nach Gentechnikrecht geprüft und gekennzeichnet werden? Selbstverständlich, sagt eine Koalition aus Umwelt-, Bauern- und Bio-Organisationen. Sie fordern die Bundesagrarministerin auf, die seit einem europäischen Urteil aus dem Sommer 2018 verbindlichen Regeln endlich umzusetzen. 23 Verbände der Agrar- und Ernährungswirtschaft dagegen wollen, dass das EU-Gentechnikrecht geändert und solche Pflanzen ausgenommen werden. …

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Das europäische Parlament hat die EU-Kommission heute aufgefordert, die Leitlinie zum Schutz der Bienen vor Pestiziden von 2013 endlich vollständig umzusetzen. Die Änderungspläne, an denen die EU-Kommission aktuell arbeite, blieben hinter dem ursprünglichen Standard zurück, kritisierte der grüne Europaabgeordnete Martin Häusling. Naturschützer warfen der EU-Kommission vor, dem Druck der Industrie nachgegeben zu haben.

Schon vor sechs Jahren hatte die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)…

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In den 1980er Jahren besprühten nicaraguanische Landarbeiter Bananen mit dem „Spermienkiller“ Fumazine und erkrankten. Vergangene Woche wurden in Sachsen-Anhalt Teile eines Chemieunternehmens gepfändet. Was lange währte, könnte mehr als 1000 nicaraguanischen Familien insgesamt 850 Millionen Euro Schadenersatz bringen – ohne den sächsischen Mitarbeitern zu schaden.

Am Pranger steht der amerikanische Chemiekonzern Dow. Wie mehrere Medien berichteten, hatte er vor mehr als 30 Jahren ein Insektengift mit dem…

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Die Auseinandersetzung um Patente auf herkömmlich gezüchtete Pflanzen und Tiere steuert langsam ihrem Höhepunkt zu. Die große Beschwerdekammer des Europäischen Patentamtes muss entscheiden, wer das Sagen hat: die Mitgliedsstaaten des Europäischen Patentübereinkommens oder die großen Konzerne und ihre Patentanwälte. Das EU-Parlament, mehrere Regierungen und zahlreiche Organisationen haben klar Stellung bezogen. Die Lobby der Konzerne auch.

Das Europäische Patentübereinkommen (EPO) regelt in seinem Artikel…

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Das südafrikanische Landwirtschaftsministerium hat den kommerziellen Anbau der angeblich trockentoleranten Maislinie MON87460 x MON89034 x NK603 von Monsanto nicht genehmigt. Die Begründung: Der Gentech-Mais bringe den Landwirten keinen zusätzlichen Nutzen. Den Anbau anderer gentechnisch veränderter Maissorten hatte Südafrika bisher immer erlaubt.

Monsanto vermarktet seinen gentechnisch veränderten Mais MON 87460 seit Jahren als angeblich wirkungsvolles Mittel zur Ernährungssicherung in Zeiten des…

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Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat entschieden, dass die EU-Pestizidverordnung das Vorsorgeprinzip beachtet. So wie er die Verordnung auslegt, stellt der Gerichtshof jedoch die aktuelle Zulassungspraxis in Frage. Zahlreiche Pestizidzulassungen in Europa müssten damit unverzüglich entzogen werden, erklärte ein Anwalt aus dem französischen Ausgangsprozess - auch für glyphosathaltige Spritzmittel.

Der EuGH hatte Anfragen eines französischen Strafgerichts geklärt, das gegen Umweltaktivisten verhandelt,…

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Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat 20 Verbraucher einige Wochenenden lang über Chancen und Risiken des Genome Editing diskutieren lassen. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass das Vorsorgeprinzip und die Wahlfreiheit der Verbraucher erhalten bleiben müssen. Für mögliche Schäden sollen die Hersteller haften.

Verbraucher-Konferenz nennt das BfR diese Veranstaltung, zu der es bereits im Sommer interessierte Verbraucher eingeladen hatte. Aus 147 Anmeldungen wurden 20 Menschen ausgewählt, die in Bezug…

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Die EU-Kommission hat die Europäische Bürgerinitiative ‚Bienen und Bauern retten' offiziell registriert. Die Initiative fordert, den Einsatz synthetischer Pestizide in der EU bis 2035 einzustellen. Nun haben die beteiligten Organisationen ein Jahr lang Zeit, um dafür eine Million Unterschriften zu sammeln, die aus mindestens sieben Mitgliedsstaaten kommen müssen.

Die EU-Kommission muss sich bei einer erfolgreichen EBI mit dem Anliegen der BürgerInnen auseinandersetzen. Sie ist jedoch nicht verpflichtet,…

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Gentechniker arbeiten mit Gen-Scheren wie CRISPR/Cas nicht nur an Nutzpflanzen. Tiere sollen mit Hilfe von Genome Editing mehr Ertrag liefern und besser mit den Bedingungen der Massentierhaltung zurecht kommen. Friends of the Earth U.S. haben in einem Bericht den derzeitigen Stand zusammengefasst.

In Experimenten ist es demnach bereits gelungen, mit Genome Editing die Muskelmasse von Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen zu erhöhen. Bei Schafen konnte zudem die Länge der Haare und damit der Ertrag an…

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Mahnende Worte aus der Schweiz: Die dortige Stiftung für Technikfolgen-Abschätzung (TA Swiss) hat ein Gutachten zu Chancen und Risiken der neuen gentechnischen Verfahren vorgelegt. Sie forderte darin Wissenschaft, Medien und Politik auf, „offen mit den Grenzen des bestehenden Wissens umzugehen“. Sie müssten Unklarheiten und Unsicherheiten klar kommunizieren.

Denn „aufgrund der hohen Erwartungen, die Wirtschaft und Medizin an das Genome Editing stellen, drohen Unsicherheiten und fehlendes Wissen…

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Eine Studie hat gezeigt, dass in Brasilien ausgesetzte Gentech-Moskitos ihr Erbgut unkontrolliert weitergegeben haben. Daraus könnten besonders robuste Moskito-Stämme entstehen, fürchten die Wissenschaftler.

Die britische Firma Oxitec hatte von 2013 bis 2015 in dem brasilianischen Städtchen Jacobina wöchentlich rund 450.000 männliche Moskitos freigelassen. Deren Gene waren so verändert worden, dass die Nachkommen der Insekten noch als Larven sterben sollten. Damit wollte Oxitec die Population der Tiere…

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Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat eine Klage gegen die Zulassung einer gentechnisch veränderten Sojabohne von Monsanto abgelehnt. Nach Ansicht des Gerichts wurden die Risiken der Gentechnik-Bohne ausreichend untersucht, bevor die EU-Kommission ihren Import zuließ.

Geklagt hatten Testbiotech, das europäischen Netzwerk kritischer WissenschaftlerInnen (ENSSER) sowie der Verein Sambucus. Sie warfen der EU-Kommission vor, die gesundheitlichen Risiken der gentechnisch veränderten Sojabohne Intacta von…

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Die EU-Lebensmittelbehörde EFSA hat bei ihrer Abschätzung der Umweltrisiken der Gentechnik-Maissorte MON 810 wissenschaftlich mangelhaft gearbeitet. Zu diesem Ergebnis kommt eine tschechische Umweltwissenschaftlerin in ihrer Bewertung, die von der Fachzeitschrift Environmental Sciences Europe veröffentlicht wurde.

Konkret wirft Veronika Chvátalová von der Masaryk Universität in Brünn in ihrer Untersuchung den EFSA-Gutachtern vor, sie hätten relevante Studien übergangen, Informationen einseitig oder…

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