Es ist eine Standardbehauptung von Gentechnikern und Behörden: Mit neuen gentechnischen Verfahren eingebrachte Änderungen bei Pflanzen lassen sich nicht von natürlichen Mutationen unterscheiden. „Stimmt nicht“, sagt der französische Biochemiker Eric Meunier. Er beschreibt biochemische Methoden, mit denen sich einzelne Sorten akkurat unterscheiden lassen. Entwickelt haben diese Methoden Pflanzenzüchter, um ihre Sortenrechte zu verteidigen.

Denn wenn Züchter eine neue Sorte entwickeln, wollen sie über…

[+] mehr...

Die Zulassung der aktuellen Dicamba-Herbizide von Bayer, BASF und Corteva durch die US-Umweltbehörde EPA wird intern überprüft. Als Termin dafür ist zwar erst der Herbst 2021 vorgesehen. Doch allein die Ankündigung lässt den Druck auf den leichtflüchtigen Wirkstoff Dicamba weiter wachsen. Denn auch ein Gericht überprüft die EPA-Entscheidung.

In den USA gibt es für die Behörden des Bundes eine Generalinspektion, das Office of the Inspector General (OIG). Deren Aufgabe ist es, die Arbeit der Behörden zu…

[+] mehr...

Was hat der jahrelange Anbau gentechnisch veränderten Bt-Baumwolle in Indien gebracht? Mehr Kunstdünger, mehr Insektizide und keine besseren Ernten: Das ist die Antwort zweier Experten, die diese Entwicklung über fast 20 Jahre hinweg begleiteten.

Im Jahr 2002 brachte Mahyco, das indische Joint-Venture des Gentechnik-Konzerns Monsanto, seine gentechnisch veränderte Bt-Baumwolle auf den indischen Markt. Sie sollte mit ihren selbst produzierten Toxinen den Baumwollkapselbohrer abtöten und so die Erträge…

[+] mehr...

Die Pilzkrankheit Sigatoka schädigt die Bananenproduktion für den Weltmarkt. Seit Jahren versprechen Gentechnologen, pilzresistente Sorten zu züchten. Jetzt kommt in Frankreich eine Sigatoka-resistente Sorte auf den Markt. Doch die Banane Pointe d’Or wurde herkömmlich gezüchtet, ganz ohne Gentechnik und geeignet für den Bio-Anbau.

Für den Bananenexport in die Industrieländer bauen Landwirte vor allem die Sorte Cavendish an. Sie liefert gute Erträge, ist aber anfällig für Pilzkrankheiten und wird deswegen…

[+] mehr...

Das argentinische Gentechnik-Unternehmen Bioceres will in Argentinien eine Zulassung für seinen gentechnisch veränderten HB4-Weizen bekommen. Die Pflanze soll Hitze und Salz besser aushalten als herkömmlicher Weizen. Es wäre die weltweit erste Zulassung für den kommerziellen Anbau eines gv-Weizens. Doch so schnell wird sie wohl nicht kommen.

Hinter dem Kürzel HB4 versteckt sich ein Produkt der alten Gentechnik. Bioceres hatte ein Gen aus der Sonnenblume identifiziert, das der Pflanze helfen soll, gut mit…

[+] mehr...

In Irland und den Niederlanden entwickelte gentechnisch veränderte Kartoffeln sollen in Ruanda und Uganda kommerziell angebaut werden. Dagegen wehren sich lokale Umweltgruppen zusammen mit dem Afrikanischen Zentrum für Biodiversität. Unterstützung kommt von Kleinbauernorganisationen aus den Anden, der Heimat der Kartoffel.

In die gentechnisch veränderten Kartoffeln wurde Erbgut aus südamerikanischen Wildkartoffeln eingebaut, das sie resistent gegen die Krautfäule, eine Pilzerkrankung, machen soll. Die…

[+] mehr...

Gentechnisch veränderte Pflanzen können ihr Erbgut an verwandte Wildpflanzen weitergeben oder selbst auswildern. Welche Risiken das mit sich bringt, wird allerdings bei der Zulassung dieser Pflanzen nur unzureichend untersucht. Auf diese Lücke hat das industrieunabhängige Forschungsprojekt Rages hingewiesen und fordert Konsequenzen: Was entkommen kann, darf nicht freigesetzt werden.

Im Rahmen von Rages hat das Institut Testbiotech zusammen mit weiteren Wissenschaftlern die Risikoabschätzung für…

[+] mehr...

Die EU-Kommission will neue gentechnisch veränderte Pflanzen künftig schneller zulassen. So soll es in einem Handelsabkommen stehen, das die EU und die USA in Kürze unterzeichnen wollen. Die Kommission will damit US-Präsident Trump beruhigen und verhindern, dass es zu Strafzöllen auf europäische Autos kommt. Das meldete das Magazin Politico.

Bereits Anfang 2019 hatten die EU-Mitgliedstaaten der Kommission das Mandat gegeben, mit den USA über zwei Handelsabkommen zu verhandeln. Das eine soll den Abbau von…

[+] mehr...

Werner Wenning, Ex-Vorstand des Chemiekonzerns Bayer und seit 2012 dessen Aufsichtsratsvorsitzender, hat überraschend sein Amt niedergelegt. Damit verliert Bayer-Vorstand Wolfgang Baumann seine wichtigste Stütze. Gleichzeitig wächst der Druck auf ihn, bis zur Hauptversammlung im April die inzwischen 48.600 Glyphosatklagen beizulegen. Sonst könnten Baumann womöglich die guten Zahlen, die er für 2019 vorlegte, nicht mehr helfen.

Offiziell begründete Werner Wenning seinen Rücktritt damit, dass er sich…

[+] mehr...

Beim Einbau von Erbgutschnipsel mit der Genschere Crispr/Cas9 in Mäusen entdeckten Wissenschaftler der Universität Münster einen neuen unerwünschten Nebeneffekt. Der vorgesehene neue DNA-Abschnitt war nicht einfach, sondern mehrfach hintereinander eingebaut worden. Die übliche Analysemethode hatte diesen Effekt übersehen.

Gegenüber dem Magazin The Scientist stellten die Wissenschaftler fest, dass ihre Ergebnisse für gentechnische Veränderungen in allen Lebensformen, von Pflanzen bis zu menschlichen…

[+] mehr...

Das Bezirksgericht in Cape Girardeau im US-Bundesstaat Missouri hat die Chemiekonzerne Bayer und BASF zu Schadenersatz und Strafe in Höhe von 265 Millionen US-Dollar (245 Millionen Euro) verurteilt. Die Jury sah es als erwiesen an, dass das von den beiden Unternehmen vertriebene Herbizid Dicamba eine Pfirsichplantage ruiniert hat. Die Konzerne wollen in Berufung gehen, denn die Klage ist nur die erste einer neuen Prozesswelle.

Geklagt hatte Bill Bader, Besitzer der größten Pfirsich-Farm in Missouri. Er…

[+] mehr...

Ein Politologe hat analysiert, wie das US-Unternehmen Cibus in den Jahren 2011 bis 2015 versuchte, eine Anbaugenehmigung für seinen mit neuer Gentechnik veränderten Raps zu bekommen. Es wandte sich gezielt an nationale Behörden, von denen es Verständnis und Entgegenkommen erwartete. Auch die öffentlichkeitsscheue Arbeitsweise dieser Behörden spielte eine wichtige Rolle. Gefragt war damals auch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit.

Der untersuchte Fall: Cibus hatte mit Hilfe…

[+] mehr...

Ein großes deutsches Labor, das Studien im Auftrag der Chemie- und Pharmaindustrie erstellte, steht unter massivem Betrugsverdacht. Für die Zulassung von Glyphosat hatte dieses Labor insgesamt 24 Studien geliefert. Studien mit großem Gewicht, denn sie erfüllten den international anerkannten Qualitätssicherungsstandard der „Guten Laborpraxis“ (GLP).

Im Oktober 2019 berichtete das ARD-Nachrichtenmagazin Fakt über Betrugsvorwürfe gegen ein großes deutsches Tierversuchslabor, das Laboratory of Pharmacology…

[+] mehr...

Die US-Lebensmittelbehörde FDA will genom-editierte Tiere und deren Produkte vor der Vermarktung einer ausführlichen Risikobewertung unterziehen. Sie untermauert ihre Forderung mit einer eigenen Studie über unerwartete Nebenffekte bei genom-editierten Rindern. Gleichzeitig versucht die Behörde, die Diskussion auf Tiere zu begrenzen und gentechnisch veränderte Pflanzen außen vor zu lassen.

In ihrer Stellungnahme betont die FDA zuerst die „bahnbrechenden“ Möglichkeiten, die durch die neuen gentechnischen…

[+] mehr...

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides soll bis April 2021 eine Untersuchung über neue gentechnische Verfahren und deren Regulierung vorlegen. In einem ersten Schritt hat sie Interessenvertreter eingeladen, mit ihr über das Design dieser Studie zu reden. Die meisten von ihnen kommen aus der Industrie, bemängeln die Lobby-Kontrolleure von Corporate Europe Observatory.

Für den 10. Februar hat die Generaldiretion Gesundheit Verbände zu einer Anhörung eingeladen, die ein Interesse an neuen…

[+] mehr...

Die Bayer-Tochter Monsanto bietet Gentech-Soja und Baumwolle an, die gegen das Uralt-Herbizid Dicamba resistent gemacht wurden. Doch die von Monsanto und BASF passend dazu vertriebenen Dicamba-Pestizid sind leicht flüchtig und schädigen Nachbarfelder ohne Dicamba-resistente Pflanzen. Das hätten die Konzerne billigend in Kauf genommen, argumentierten geschädigte Landwirte und reichten Klage ein. Die erste wird jetzt in Missouri verhandelt.

Bill Bader besitzt die größte Pfirsich-Farm im US-Bundesstaat…

[+] mehr...

Gene, die durch die Genschere Crispr/Cas ausgeschaltet wurden, können dennoch weiter ihre Arbeit erledigen. Das ergab eine Studie Heidelberger Wissenschaftler. Ihre Entdeckung zeigt, wie wichtig es ist, gen-editierte Pflanzen einer rigorosen Sicherheitsüberprüfung zu unterziehen.

Die Genschere Crispr/Cas wird häufig benutzt, um einzelne Gene stillzulegen und damit auch die Produktion bestimmter Eiweiße, die diese Gene steuern. Ein Beispiel dafür sind nicht-bräunende Zuchtpilze, die in den USA bereits…

[+] mehr...

Die Anwälte der Glyphosat-Kläger in den USA und der Bayer-Konzern steuern auf einen Vergleich in den nächsten Wochen zu. Genannt werden derzeit Summen von acht bis zehn Milliarden US-Dollar. Doch es könnte noch teurer werden, alle wichtigen Anwaltskanzleien ins Boot zu holen.

Der New Yorker Anwalt Ken Feinberg, der die Verhandlungen moderiert, sagte der Agentur Bloomberg, dass ein Vergleich innerhalb eines Monats erreicht werden könnte. Während Feinberg selbst keine Zahlen nannte, zitierte Bloomberg…

[+] mehr...

Das Europäische Parlament hat ein globales Moratorium für die Freisetzung von Gene Drives gefordert. Durchsetzen müssen es allerdings die EU-Mitgliedsstaaten und die EU-Kommission. Der Termin dafür ist das nächste Treffen zur UN-Biodiversitätskonvention (CBD) im Oktober 2020 in China.

Mit Gene Drives lassen sich Gen-Scheren wie CRISPR/Cas im Erbgut eines Tieres oder einer Pflanze verankern. Dadurch wiederholt sich die gentechnische Veränderung in der nächsten Generation automatisch und kann sich binnen…

[+] mehr...

Der Bundestag will nicht, dass die Regierung das Vorsorgeprinzip im Gentechnikrecht auf EU-Ebene stärkt. Einen entsprechenden Antrag von Bündis 90/Die Grünen lehnten die Regierungsfraktionen vergangenen Freitag ab. Aus Prinzip.

Nach dem Willen der Grünen sollte der Bundestag die Regierung auffordern, „sich auf EU-Ebene für die Stärkung des Vorsorgeprinzips einzusetzen, indem sie konsequent dafür eintritt, dass auch neue gentechnische Methoden wie beispielsweise CRISPR/Cas, TALEN, ODM oder…

[+] mehr...

Wir nehmen Datenschutz ernst!
Unsere Seiten nutzen in der Grundeinstellung nur technisch-notwendige Cookies. Inhalte Dritter (YouTube und Google Maps) binden wir erst nach Zustimmung ein.
Cookie-Einstellungen | Impressum & Datenschutz

OK