Eigentlich hatte das österreichische Glyphosatverbot Anfang des Jahres in Kraft treten sollen. Jetzt haben Europäische Kommission und Tschechien sich doch noch dagegen ausgesprochen – mit Hintertür. SPÖ und Grüne wollen Spritzmittel mit dem Totalherbizid in drei Monaten trotzdem verbieten. Dazu müsste allerdings die Agrarministerin der ÖVP umgestimmt werden.

Der Vorgang ist äußerst kompliziert: Will ein EU-Mitgliedsstaat Regelungen zu einem Produkt erlassen, die den EU-Binnenmarkt betreffen, muss er der…

[+] mehr...

Mehr als 80 Prozent der Deutschen sind dafür, gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere in der Landwirtschaft zu verbieten. Das ergab die Naturbewusstseinsstudie für 2019, vergangene Woche vorgestellt von der Bundesumweltministerin. Svenja Schulze wandte sich dabei gegen zunehmende Forderungen aus Wirtschaft und Wissenschaft, die neuen gentechnischen Verfahren von den Regeln des Gentechnikrechts auszunehmen.

Die Grundprinzipien Vorsorge, Risikoprüfung im Einzelfall, Rückverfolgbarkeit der gentechnischen…

[+] mehr...

Die deutschen Landwirte haben 2019 weniger Pestizide eingekauft als im Jahr davor. Besonders deutlich war der Rückgang bei Glyphosat. Verantwortlich dafür ist nicht die Politik der Bundeslandwirtschaftsministerin, sondern das Wetter.

Der Absatz an Pestizid-Wirkstoffen ging 2019 um 2.500 Tonnen auf 27.000 Tonnen zurück, ein Minus von 8,5 Prozent. Das zeigt die Absatzstatistik des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Am stärksten sank der Verkauf bei Fungiziden (-14 Prozent)…

[+] mehr...

Die Nanotechnologie zieht auch in die Landwirtschaft ein. So soll der Einsatz winzig kleiner Teilchen künftig den Verbrauch an Dünger und Pestiziden verringern. Die Nanotechnologie könnte aber auch bei der gentechnischen Veränderung von Pflanzen helfen und neue Produkte der Agro-Gentechnik aufs Feld bringen. Davor warnt die Schweizer Allianz Gentechfrei.

Anlass für die Warnung war ein Artikel in der Fachzeitschrift Nature Food, in dem Professor Thilo Hofmann von der Universität Wien den Stand der…

[+] mehr...

Wissenschaftler der Universität von Kalifornien haben das Erbgut eines Kalbes mit der Gen-Schere Crispr/Cas so verändert, dass es künftig mehr männliche Nachkommen zeugen soll. Doch der Eingriff in die DNA hinterließ unerwünschte Spuren.

Bullen setzen mehr Fleisch an als Kühe, verwerten das Futter besser und bringen deshalb Rindermästern mehr Geld. Noch mehr Geld würde ein Bulle bringen, der nur männliche Nachkommen zeugen würde. Seit fünf Jahren versuchen Wissenschaftler der Universität von Kalifornien…

[+] mehr...

Die britische Politik war immer schon besonders gentechnikfreundlich. Nun wollen britische Politiker den Brexit dazu nutzen, neue gentechnische Verfahren zu deregulieren. Doch der Widerstand der Zivilgesellschaft war so groß, dass die entsprechende Gesetzesänderung erst einmal zurückgezogen wurde.

Das britische Parlament diskutiert seit zwei Jahren ein neues, umfassendes Landwirtschaftsgesetz. Im Mai brachte eine parteiübergreifende Gruppe von Parlamentariern und Mitgliedern des Oberhauses einen Zusatz…

[+] mehr...

Das International Life Sciences Institute (ILSI) präsentiert sich gerne als gemeinnützige Organisation, die sich für die öffentliche Gesundheit engagiert. In Wirklichkeit ist sie eine der effektivsten Lobbyorganisationen der Ernährungsindustrie und der Gentechnikkonzerne. Das belegen einmal mehr zwei kürzlich erschienene Arbeiten.

Politikwissenschaftler aus Cambridge und Mailand hatten Akten ausgewertet, die von der Organisation U.S. Right to Know bereitgestellt worden waren. Diese hatte 2015 bis 2018…

[+] mehr...

Vor zwei Jahren hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden: Auch neue gentechnische Verfahren sind Gentechnik. Die Stellungnahmen zum Jubiläum zeigen, dass die politische Auseinandersetzung in die heiße Phase geht. Denn spätestens im nächsten Frühjahr muss die Kommission Farbe bekennen, welche Konsequenzen sie aus dem Urteil zieht.

Aus Sicht der gentechnikkritischen zivilgesellschaftlichen Organisationen ist die EuGH-Entscheidung nach wie vor ein Meilenstein. „Denn nur so gelten auch für mit…

[+] mehr...

Im ersten großen Glyphosat-Musterprozess hat die Bayer-Tochter Monsanto nun auch die Berufung verloren. Zwar reduzierte der Richter den in der ersten Instanz verhängten Schadenersatz. Doch er bestätigte: Glyphosat ist krebserregend und Monsanto hat das verschwiegen.

Der unheilbar an Lymphdrüsenkrebs erkrankte Platzwart Dewayne Johnson war das erste Glyphosat-Opfer, das vor Gericht Recht bekam. Zu 289 Millionen US-Dollar Schadenersatz verurteilte eine Jury in San Fancisco im August 2018 die Bayer-Tochter…

[+] mehr...

Fast zwei Jahre nach dem wegweisenden Urteil des Europäischen Gerichtshofes zur neuen Gentechnik hat das Bundeslandwirtschaftsministerium nun eine erste Studie ausgeschrieben. Sie soll zeigen, inwieweit es machbar ist, genomeditierte Pflanzen und ihre Produkte rechtssicher zu identifizieren. Ergebnisse sollen bis Ende August 2022 vorliegen.

Das Ministerium „benötigt externe Entscheidungshilfe“, schreibt die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) in der Ausschreibung. Es geht um die Frage,…

[+] mehr...

US-Forscher haben Bakterien gentechnisch verändert, die im Darm von Bienen und Hummeln leben. Die Mikroorganismen sollen molekulare Botenstoffe produzieren, die sich über den Darm im Körper der Bienen verteilen und in deren Genregulation eingreifen. Dadurch würden die Insekten quasi indirekt gentechnisch verändert. Die Aurelia Stiftung hat eine Petition gestartet, um Bienen vor der Gentechnik zu schützen.

Die Wissenschaftler der Universität von Texas haben ihr Verfahren zum Patent angemeldet. Es soll…

[+] mehr...

Der US-Richter Vince Chhabria hat Einwände gegen den Vergleichsvorschlag erhoben, mit dem die Bayer AG und mehrere Anwaltskanzleien potentielle zukünftige Klagen gegen Glyphosat regeln wollten. Daraufhin zog Bayer diesen Teil des Vergleichs zurück; der Aktienkurs brach um mehr als sechs Prozent ein.

Der Ende Juni von Bayer verkündete Vergleich mit den Anwälten der Glyphosat-Kläger in den USA hat zwei Teile. Der erste betrifft die bereits vor Gericht anhängigen Klagen mehrerer Kanzleien und die bei diesen…

[+] mehr...

Der jahrzehntelange Einsatz glyphosathaltiger Herbizide auf deutschen Äckern und Obstplantagen zeigt Wirkung: Unkrautforscher haben die ersten glyphosatresistenten Pflanzen gefunden. Auch gegen andere Herbizide werden immer mehr Pflanzen in Deutschland immun.

Anfang März trafen sich in Braunschweig die deutschen Unkrautforscher zu ihrer jährlichen 'Arbeitsbesprechung über Fragen der Unkrautbiologie und –bekämpfung'. Ein Themenschwerpunkt des Treffens waren Herbizidresistenzen. Zwei Vertreter von…

[+] mehr...

Wissenschaftler aus China und Australien haben das Erbgut von Reissorten mit der Gen-Schere Crispr/Cas bearbeitet. Ihre Versuche führten zu zahlreichen unbeabsichtigten Änderungen in der DNA, die auch weitervererbt wurden. Ihr Fazit: So schnell wird das nichts mit Crispr-Pflanzen auf dem Feld.

Die Forscher der Universitäten Shanghai und Adelaide hatten bei mehreren Hochleistungssorten von Reis ein Gen bearbeitet, das die Wuchshöhe reguliert. Sie beobachteten, wie sich die gewünschte Eigenschaft in den…

[+] mehr...

Umwelt-, Agrar- und Entwicklungsorganisationen aus ganz Europa haben die EU-Kommission aufgefordert, die Freisetzung von Gene Drive Organismen in der EU und international zu ächten. Zudem soll sich die Kommission auf der nächsten Vertragsstaatenkonferenz der UN-Biodiversitätskonvention für ein globales Moratorium stark machen.

Mit Gene Drives lassen sich Gen-Scheren wie Crispr/Cas im Erbgut eines Tieres oder einer Pflanze verankern. Dadurch wiederholt sich die gentechnische Veränderung in der nächsten…

[+] mehr...

42 mal hat die EU-Kommission ablehnende Stellungnahmen des Europäischen Parlaments zu Gentechnik-Zulassungen ignoriert. Jetzt steht der 43. Fall an und 50 Europa-Parlamentarier haben deshalb an EU-Vizekommissionspräsident Frans Timmermans geschrieben. Sie fordern, den aus ihrer Sicht undemokratischen Entscheidungsmodus zu ändern und den Green Deal nicht durch ein ‚Weiter so’ bei der Agro-Gentechnik zu gefährden.

Gentechnisch veränderte Pflanzen werden für den Import als Futter- und Lebensmittel in die EU…

[+] mehr...

Im Rechtsstreit um die krebserregende Wirkung des Herbizids Glyphosat hat sich die Bayer AG in den USA mit den Klägern auf einen Vergleich geeinigt. Er wird den Konzern bis zu 10,9 Milliarden US-Dollar kosten, das entspricht 9,8 Milliarden Euro. Auch die Klagen um die durch das Herbizid Dicamba verursachten Ernteschäden hat der Konzern beigelegt. Kosten: 400 Millionen US-Dollar, das sind 360 Millionen Euro.

Wie Bayer mitteilte, würden durch den Vergleich 75 Prozent der aktuellen Glyphosat-Verfahren zum…

[+] mehr...

Von den 13 Millionen Körnern gentechnisch verunreinigten Zuckermaises, die derzeit in ganz Europa gesucht werden, wurden allein vier Millionen nach Hessen verkauft. Nach aktuellem Stand sei der Mais in sechs Bundesländer geliefert und dort auch gesät worden, teilte das niedersächsische Umweltministerium auf Anfrage mit. Die Interessengemeinschaft für gentechnikfreie Saatgutarbeit forderte die Länder auf, bei Risikokulturen künftig sämtliche Saatgutpartien lückenlos auf gentechnisch veränderte Organismen zu…

[+] mehr...

Die äthiopische Regierung hat den Anbau von gentechnisch veränderter (gv) Baumwolle und Mais erlaubt. In Kenia sollen Feldversuche mit Gentech-Kassava starten und gv-Baumwolle wurde erstmals ausgesät. In beiden Ländern wehrt sich die Zivilgesellschaft gegen den Gentechnik-Kurs ihrer Regierung.

50 Umwelt-, Bauern- und Menschenrechtsorganisationen in Äthiopien haben ihre Regierung aufgefordert, ein mindestens fünfjähriges Moratorium für alle Feldversuche und den kommerziellen Anbau gentechnisch veränderter…

[+] mehr...

UPDATE +++ Der Fall des gentechnisch verunreinigten Mais-Saatguts „Sweet Wonder“ hat eine erheblich größere Dimension als bisher angenommen: Von der betroffenen Charge eines amerikanischen Züchters wurden rund 13 Millionen Samen in insgesamt sieben europäische Länder verkauft. Diesen Stand der Ermittlungen teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) auf Anfrage mit. Kontrolleure in Ungarn hätten in diesem Zuckermais etwa 0,1 Prozent der gentechnisch veränderten Maisevents…

[+] mehr...

Wir nehmen Datenschutz ernst!
Unsere Seiten nutzen in der Grundeinstellung nur technisch-notwendige Cookies. Inhalte Dritter (YouTube und Google Maps) binden wir erst nach Zustimmung ein.
Cookie-Einstellungen | Impressum & Datenschutz

OK