Bereits vor eineinhalb Jahren haben Europas staatliche Gentech-Labore (ENGL) eingestanden, dass sie Agrarimporte nicht auf illegale Pflanzen überprüfen können, die mit neuen gentechnischen Verfahren verändert wurden. Auch der neue Nachweis einer internationalen Verbändeinitiative für US-amerikanischen Cibus-Raps tauge dafür nicht, schrieben sie jetzt nach einem Treffen. Wie sie selbst ihr Problem der Importkontrolle lösen wollen, dazu steht im Protokoll keine Silbe.

Umso intensiver befasste man sich mit…

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Als erstes Land der Welt hat Argentinien einen gentechnisch veränderten (gv) Weizen für den kommerziellen Anbau und den Verzehr zugelassen. Unklar ist aber noch, ob das Nachbarland Brasilien als wichtigster Abnehmer von argentinischem Weizen die neue Sorte ins Land lassen wird. Und selbst dann haben Experten und Bauern Bedenken.

Der Weizen trägt das Kürzel HB4 und enthält ein Gen der Sonnenblume, mit dessen Hilfe er Hitze und Salz besser aushalten soll als herkömmlicher Weizen. Seit 16 Jahren hat die…

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Emmanuelle Charpentier und Jennifer Doudna haben den Nobelpreis 2020 für Chemie erhalten. Die beiden Wissenschaftlerinnen wurden für die Entwicklung der Gen-Schere Crispr/Cas9 ausgezeichnet, die sie 2012 vorstellten. Mit diesem Werkzeug könnten Forscher die DNA von Tieren, Pflanzen und Mikroorganismen präzise verändern, hieß es zur Begründung.

Crispr/Cas9 habe die molekularen Lebenswissenschaften revolutioniert, neue Möglichkeiten für die Pflanzenzüchtung gebracht, trage zu innovativen Krebstherapien bei…

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„Genome Editing in Europa: neue Agenda oder neue Auseinandersetzungen?“ war das Thema einer Online-Konferenz, zu der die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die Deutsche Forschungsgemeinschaft eingeladen hatten. Auseinandersetzungen gab es dabei kaum, denn die Podien waren ziemlich einseitig besetzt. Wenig erstaunlich, denn die beiden Organisationen hatten bereits im letzten Jahr in einer Stellungnahme deutlich gemacht, dass sie das EU-Gentechnikrecht gerne geändert hätten.

Drei der vier…

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Egal wo die Deutschen sich bewegen: In der Stadt oder im Naturschutzgebiet auf dem Harzer Brocken, überall atmen sie Pestizide ein. Das ergab eine Studie, die vom Umweltinstitut München und dem Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft in Auftrag gegeben und diese Woche vorgestellt wurde. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) nannte die Ergebnisse der Studie „besorgniserregend – nicht nur für den Ökolandbau, sondern auch für die Natur“.

Für die Studie „Pestizid-Belastung der Luft“ wurden von…

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Der Bundesverband Deutscher Pflanzenzüchter will mit Hilfe der Genschere Crispr/Cas einen pilztoleranten Weizen züchten. Er nutzt das Vorhaben, um für neue gentechnische Verfahren zu werben und für eine Aufweichung der EU-Gentechnikverordnung. Der geplante Weizen soll nach den Vorstellungen der Züchter ohne Risikoüberprüfung und Kennzeichnung angebaut werden.

Pilton nennt der Verband das Projekt, zu dem sich 54 seiner Mitglieder zur Gemeinschaft zur Förderung von Pflanzeninnovation e. V. (GFPi)…

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UPDATE +++ Die Bayer AG hat erst einen Teil des im Juni 2020 verkündeten Vergleichs rechtlich bindend abgeschlossen. Demnach gibt es für rund drei Viertel der anhängigen 125.000 Verfahren Absichtserklärungen, von denen inzwischen etwa 45.000 in rechtverbindliche Abmachungen umgesetzt wurden. Für künftige Klagen steht eine Einigung nach wie vor aus.

Der Vergleichsvorschlag vom Juni hatte zwei Teile. Der erste betraf die bereits eingereichten Klagen mehrerer Anwaltskanzleien. Mit dem zweiten Teil wollte…

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Die Bundesregierung begrüßt die Initiative von sieben gentechnikkritischen Verbänden, die vergangene Woche ein Nachweisverfahren für herbizidresistenten Raps der US-Firma Cibus vorgestellt hatten. Das teilte Agrar-Staatssekretär Uwe Feiler (CDU) gestern dem Bundestag mit. Unterdessen ist eine Diskussion über Möglichkeiten und Grenzen des neuen Tests sowie die Informationspolitik des Unternehmens Cibus entbrannt.

„Die Bundesregierung begrüßt ausdrücklich, dass vielfältige Ansätze zur Erforschung von…

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UPDATE +++ In Bozen in Südtirol hat ein Strafprozess gegen Alexander Schiebel, Autor des Buchs und Films „Das Wunder von Mals“ sowie den Agrarexperten Karl Bär vom Umweltinstitut München begonnen. Ihr Verbrechen: Sie haben auf den hohen Pestizideinsatz im Südtiroler Obstanbau hingewiesen. Kurz vor Verhandlungsbeginn erklärte der Südtiroler Landesrat für Landwirtschaft, Arnold Schuler, er werde seine Anzeige zurückziehen.

Im September 2017 erschien im oekom Verlag das Buch „Das Wunder von Mals“, in dem…

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UPDATE +++ Ein amerikanisches Labor hat eine Methode vorgestellt, mit der genomeditierter Raps der US-Firma Cibus nachgewiesen werden kann. Damit liefern sechs Verbände und ein Einzelhandelsunternehmen aus vier Nationen weltweit erstmals den Beweis, dass auch winzige Genveränderungen mit neuen gentechnischen Verfahren wie Crispr-Cas nachweisbar sind. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) will sich dafür einsetzen, die neue Methode „möglichst zügig in die Praxis zu bringen“.

"Das ist ein wichtiger…

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Werden gentechnisch veränderte resistente Sojapflanzen mit Glyphosat besprüht, beeinflusst das ihren Stoffwechsel, verursacht Stress und könnte dazu führen, dass unerwünschte Inhaltsstoffe gebildet werden. Das ergab eine Studie des norwegischen Instituts für Biosicherheit GenØk. Die Forscher empfahlen, diese unerwünschten Effekte in die Risikobewertung einzubeziehen.

Die GenØk-Wissenschaftler hatten zusammen mit brasilianischen Partnern zwei verschiedene Gentech-Sojabohnen von Bayer/Monsanto im…

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In den kommenden beiden Jahren darf das Biotechunternehmen Oxitec 750 Millionen gentechnisch veränderte Tigermücken auf der amerikanischen Inselgruppe Florida Keys freilassen. Gegen den Widerstand Hunderttausender US-Bürger haben in jahrelangen Verhandlungen neun staatliche Behörden zugestimmt – zuletzt auch die Administration vor Ort. Umweltschützer warnen, die Risiken einer solchen Aktion seien unabsehbar.

Das Ziel ist, die ägyptische Tigermücke (lateinisch Aedes aegypti) auszurotten, weil sie…

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Eigentlich hatte das österreichische Glyphosatverbot Anfang des Jahres in Kraft treten sollen. Jetzt haben Europäische Kommission und Tschechien sich doch noch dagegen ausgesprochen – mit Hintertür. SPÖ und Grüne wollen Spritzmittel mit dem Totalherbizid in drei Monaten trotzdem verbieten. Dazu müsste allerdings die Agrarministerin der ÖVP umgestimmt werden.

Der Vorgang ist äußerst kompliziert: Will ein EU-Mitgliedsstaat Regelungen zu einem Produkt erlassen, die den EU-Binnenmarkt betreffen, muss er der…

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Mehr als 80 Prozent der Deutschen sind dafür, gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere in der Landwirtschaft zu verbieten. Das ergab die Naturbewusstseinsstudie für 2019, vergangene Woche vorgestellt von der Bundesumweltministerin. Svenja Schulze wandte sich dabei gegen zunehmende Forderungen aus Wirtschaft und Wissenschaft, die neuen gentechnischen Verfahren von den Regeln des Gentechnikrechts auszunehmen.

Die Grundprinzipien Vorsorge, Risikoprüfung im Einzelfall, Rückverfolgbarkeit der gentechnischen…

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Die deutschen Landwirte haben 2019 weniger Pestizide eingekauft als im Jahr davor. Besonders deutlich war der Rückgang bei Glyphosat. Verantwortlich dafür ist nicht die Politik der Bundeslandwirtschaftsministerin, sondern das Wetter.

Der Absatz an Pestizid-Wirkstoffen ging 2019 um 2.500 Tonnen auf 27.000 Tonnen zurück, ein Minus von 8,5 Prozent. Das zeigt die Absatzstatistik des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). Am stärksten sank der Verkauf bei Fungiziden (-14 Prozent)…

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Die Nanotechnologie zieht auch in die Landwirtschaft ein. So soll der Einsatz winzig kleiner Teilchen künftig den Verbrauch an Dünger und Pestiziden verringern. Die Nanotechnologie könnte aber auch bei der gentechnischen Veränderung von Pflanzen helfen und neue Produkte der Agro-Gentechnik aufs Feld bringen. Davor warnt die Schweizer Allianz Gentechfrei.

Anlass für die Warnung war ein Artikel in der Fachzeitschrift Nature Food, in dem Professor Thilo Hofmann von der Universität Wien den Stand der…

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Wissenschaftler der Universität von Kalifornien haben das Erbgut eines Kalbes mit der Gen-Schere Crispr/Cas so verändert, dass es künftig mehr männliche Nachkommen zeugen soll. Doch der Eingriff in die DNA hinterließ unerwünschte Spuren.

Bullen setzen mehr Fleisch an als Kühe, verwerten das Futter besser und bringen deshalb Rindermästern mehr Geld. Noch mehr Geld würde ein Bulle bringen, der nur männliche Nachkommen zeugen würde. Seit fünf Jahren versuchen Wissenschaftler der Universität von Kalifornien…

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Die britische Politik war immer schon besonders gentechnikfreundlich. Nun wollen britische Politiker den Brexit dazu nutzen, neue gentechnische Verfahren zu deregulieren. Doch der Widerstand der Zivilgesellschaft war so groß, dass die entsprechende Gesetzesänderung erst einmal zurückgezogen wurde.

Das britische Parlament diskutiert seit zwei Jahren ein neues, umfassendes Landwirtschaftsgesetz. Im Mai brachte eine parteiübergreifende Gruppe von Parlamentariern und Mitgliedern des Oberhauses einen Zusatz…

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Das International Life Sciences Institute (ILSI) präsentiert sich gerne als gemeinnützige Organisation, die sich für die öffentliche Gesundheit engagiert. In Wirklichkeit ist sie eine der effektivsten Lobbyorganisationen der Ernährungsindustrie und der Gentechnikkonzerne. Das belegen einmal mehr zwei kürzlich erschienene Arbeiten.

Politikwissenschaftler aus Cambridge und Mailand hatten Akten ausgewertet, die von der Organisation U.S. Right to Know bereitgestellt worden waren. Diese hatte 2015 bis 2018…

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Vor zwei Jahren hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden: Auch neue gentechnische Verfahren sind Gentechnik. Die Stellungnahmen zum Jubiläum zeigen, dass die politische Auseinandersetzung in die heiße Phase geht. Denn spätestens im nächsten Frühjahr muss die Kommission Farbe bekennen, welche Konsequenzen sie aus dem Urteil zieht.

Aus Sicht der gentechnikkritischen zivilgesellschaftlichen Organisationen ist die EuGH-Entscheidung nach wie vor ein Meilenstein. „Denn nur so gelten auch für mit…

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