Wie kann der Bayerkonzern in Zukunft die Gefahr verringern, dass Krebskranke ihn wegen seines Unkrautvernichters Glyphosat auf Schadenersatz verklagen? Indem er das Totalherbizid in den USA nicht mehr an Privatanwender verkauft. Dies ist einer von fünf Punkten, die der Agrarchemiekonzern jetzt in eigener Regie angehen will. Vergangene Woche hatte ein US-Richter auch einen zweiten Vorschlag abgelehnt, wie sich die Leverkusener über künftige Glyphosat-Klagen außergerichtlich einigen wollten.

Etwa 95…

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Umweltschutz versus Pestizideinsatz, Nährstoffanreicherung versus Gesundheitsgefahren, Vorsorgeprinzip versus Innovation: Bei einer öffentlichen Sitzung haben Europas Agrarminister gestern zu einer breiten gesellschaftlichen Debatte darüber aufgerufen, wie der Einsatz neuer gentechnischer Verfahren in Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion künftig gesetzlich geregelt werden soll. Lebensmittelketten und Umweltschützer warnten davor, die geltenden Regeln aufzuweichen.

Wie die europäische…

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Ein wichtiger Teil des milliardenschweren Glyphosat-Vergleichs der Bayer AG in den USA hängt weiter in der Schwebe. Der US-Bundesrichter Vince Chhabria wies zum zweiten Mal einen Vorschlag zurück, der den Umgang mit künftigen Verfahren regeln sollte. Er empfahl dem Konzern stattdessen, auf Roundup-Verpackungen vor der Krebsgefahr zu warnen.

Um die Glyphosatklagen endgültig beizulegen, braucht Bayer eine Regelung für zukünftige Fälle, in denen Menschen an Lymphdrüsenkrebs erkranken und dies auf den…

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Sechs Jahre lang stritt die Bayer-Tochter Monsanto mit einem indischen Saatguthersteller über Lizenzzahlungen. Nun haben sich beide Parteien verglichen und damit ein weiteres der vielen Verfahren beigelegt, die Bayer mit der Übernahme von Monsanto mit eingekauft hatte. Es klingt wie ein Erfolg, doch der Verlierer der gesamten Auseinandersetzung heißt Bayer: Im Laufe der Auseinandersetzung attestierten die indischen Wettbewerbshüter dem Konzern Missbrauch seiner Marktmacht und die Regierung legte die…

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Erstmals wurden in den USA gentechnisch veränderte Moskitos freigesetzt. Sie sollen die dort lebenden Stechmücken dezimieren, die Zika- oder Dengue-Viren übertragen können. Doch hat das schon in anderen Versuchen nicht richtig funktioniert.

In den nächsten drei Monaten werden auf den Florida Keys, einer Inselgruppe 200 Kilometer vor der Südspitze des US-Staates Florida, 140.000 männliche Mücken aus eigens deponierten Eiern schlüpfen. Sie wurden von der britische Firma Oxitec gentechnisch so verändert,…

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Nachdem Ende 2019 eine Partie Zuckermais-Saatgut eines niedersächsischen Händlers gentechnisch verunreinigt war, untersuchten jetzt erstmals drei Bundesländer Zuckermaissaat als Pilotprojekt. Sie fanden nichts, wollen aber auch 2022 wieder testen. Routinemäßig wurden bis März bundesweit zehn Sorten Saat auf Gentechnik kontrolliert. In fünf Proben Futtermais wurde man fündig.

Sweet Wonder hieß die Zuckermais-Sorte aus den USA, die ein niedersächsisches Unternehmen im Winter 2019/20 in Deutschland und…

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Mit dem von einer Verbändeinitiative vergangenen Herbst vorgestellten PCR-Test für Rapslinien der US-amerikanischen Firma Cibus kann dieser genomeditierte Raps nicht gerichtsfest nachgewiesen werden. Die Methode könne damit derzeit nicht in der Lebensmittelüberwachung eingesetzt werden, berichtete das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) vergangene Woche. Der Ansatz sei zwar gut, die Methode könne den Cibus-Raps aber nicht klar von anderen (Raps-)Pflanzen unterscheiden.

Würden…

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Diskutieren ja, Gentechnikrecht aufweichen nein, so lassen sich die Reaktionen von Verbänden und Institutionen aus dem Umwelt-, Agrar- und Lebensmittelbereich auf einen aktuellen Bericht der Europäischen Kommission zu neuen gentechnischen Verfahren zusammenfassen. Neue Gentechnik müsse Gentechnik bleiben, so die Verbände. Aber andere Vorschläge für eine Gesetzesreform hatten sie schon.

„Wir sind bereit für einen offenen und breit angelegten Diskussionsprozess“, so Annemarie Volling von der…

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Die Europäische Kommission hat heute ihre lange erwartete Untersuchung über neue gentechnische Verfahren vorgelegt. Sie macht darin deutlich, dass sie das EU-Gentechnikrecht zugunsten bestimmter gentechnischer Eingriffe überarbeiten will. Konkrete Vorschläge legte die Kommission jedoch ebensowenig vor wie einen Zeitplan für die nächsten Schritte.

In ihrem Bericht stellt die Kommission zwar die Argumente und Standpunkte von Befürwortern und Gegnern neuer gentechnischer Verfahren in der Landwirtschaft…

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Risikoforschung, Nachweisverfahren, Kennzeichnungspflichten: Das ist aus Sicht von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) unabdingbar, um die Risiken neuer Gentechnik in der Landwirtschaft für Umwelt, Wirtschaft und Gesundheit einzudämmen. Das geltende europäische Gentechnik-Recht erfasse auch neue gentechnische Verfahren wie Crispr/Cas, betonte sie gestern. Wie das entsprechende Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) umgesetzt werden kann, darauf erwartet sie Antworten von einer für morgen…

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Die Bayer AG verzeichnete 2020 mit 10,5 Milliarden Euro den höchsten Verlust der Firmengeschichte. Der Grund dafür sind die zu teure Übernahme von Monsanto und die hohen Kosten, um die damit übernommenen Klagen beizulegen. Doch die meisten Großaktionäre stützten Vorstandschef Werner Baumann. Zahlreiche Organisationen protestierten anlässlich der virtuellen Hauptversammlung gegen die Geschäfte des Konzerns.

Im Jahr 2020 hat die Bayer AG weltweit 41,4 Milliarden Euro umgesetzt, ein Rückgang von fünf…

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Ein herbizidresistenter Mais ist die erste mit neuer Gentechnik veränderte Pflanze, für die in der Europäischen Union (EU) die Zulassung beantragt wurde. Darauf wiesen mehrere gentechnikkritische Organisationen heute bei der Vorstellung einer Studie zu „Produkten und Profiteuren“ neuer Verfahren wie Crispr/Cas hin. Diese und eine weitere internationale Studie stellen gängige Behauptungen über angeblichen Nutzen des sogenannten Genome Editing wissenschaftlich begründet in Frage.

Der Mais DP915635, der auch…

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Mehr als 100 Verbände und Institutionen in Deutschland und Österreich haben ihre Regierungen aufgefordert, sich bei der Europäischen Kommission dafür einzusetzen, dass Produkte neuer gentechnischer Verfahren wie Crispr/Cas auch künftig auf Risiken geprüft und gekennzeichnet werden. Anlass ist eine Studie der EU-Kommission zur Regulierung neuer Gentechnik in der Landwirtschaft, die am 30. April vorgestellt werden soll. Die Verbände befürchten, dass Kommission und EU-Mitgliedsstaaten die geltenden strengen…

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Der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) meldete für 2020 stark steigende Umsatzzahlen für zertifiziert gentechnikfreie Produkte. Gleichzeitig warnte er die Politik davor, das EU-Gentechnikrecht aufzuweichen. Das würde die bisherigen Erfolge gefährden.

In 2020 kauften die Menschen in Deutschland für 12,6 Milliarden Euro Lebensmittel mit dem Ohne Gentechnik-Siegel ein. Gegenüber 2019 bedeutet das eine Steigerung von über zwölf Prozent, deutlich mehr als der VLOG, der Träger dieses Siegels, vor…

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Wissenschaftler der Universität Koblenz-Landau haben nachgewiesen, dass die in der US-Landwirtschaft ausgebrachten Pestizide für Pflanzen und Insekten deutlich giftiger sind als früher. Anders als die Agrarchemieindustrie meist argumentiert, galt das laut Studie auch dort, wo gentechnisch veränderte Pflanzen angebaut wurden.

Das Team um Ralf Schulz vom Institut für Umweltwissenschaften wertete Daten von 381 Pestiziden aus. Sie erfassten die jeweilige Giftigkeit der einzelnen Wirkstoffe gegenüber acht…

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Ein Gremium des EU-Parlaments hat eine Anhörung über neue Gentechnikverfahren bei Pflanzen organisiert. Schon im Vorfeld gab es Kritik an der Auswahl der Vortragenden. Denn mehrere von ihnen haben deutliche Verbindungen zur Agro-Gentechnik.

Das Panel for the Future of Science and Technology (STOA) ist ein offizielles Gremium des Europäischen Parlaments und mit 25 Abgeordneten aus unterschiedlichen Auschüssen besetzt. Seine Aufgabe ist es, die Auswirkungen neuer Technologien sachkundig und unabhängig zu…

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Chinesische Wissenschaftler haben eine neue Methode entwickelt, um das Erbgut nach einem Eingriff mit Crispr/Cas9 zu untersuchen. Dabei fanden sie weit mehr unerwünschte Veränderungen als bisher bekannt.

„Wir identifizierten enorme schädliche Nebenprodukte der Crispr-Cas9-Editierung“, schrieben die Wissenschaftler in ihrem Fazit. Gefunden hatten sie im geänderten Erbgut Stellen mit zusätzlich eingefügten oder gelöschten Gen-Bausteinen, verlagerte Chromosomenabschnitte sowie versehentlich eingebaute Teile…

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Der amerikanische Saatgutkonzern Corteva will einen mit neuen gentechnischen Verfahren erzeugten Mais vermarkten. Er soll der Industrie Stärke liefern, die auch nach Europa verkauft werden könnte - als gentechnikfreies Produkt.

Beim „Waxy Maize“ von Corteva wurde mit Crispr/Cas9 die Stärkezusammensetzung so geändert, dass die Körner fast nur noch Amylopektin enthalten und nicht mehr ein Viertel Amylose wie übliche Maissorten. Die daraus hergestellte Maisstärke quillt in Puddingpulver oder Tütensuppen…

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Hinter den Kulissen setzen sich Gentechnik-Konzerne und ihre Lobbyisten dafür ein, neue gentechnische Verfahren aus dem EU-Gentechnikrecht herauszunehmen. Corporate Europe Observatory hat Einsicht in Mails und andere Unterlagen bekommen, die zeigen, wie die Lobby arbeitet – und wer sie finanziert.

Crispr Akten hat die Bürgerrechtsorganisation Corporate Europe Observatory (CEO) die Dokumente genannt, die die EU-Kommission sowie die belgische und niederländische Regierung auf Anfrage herausgeben mussten.…

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Eine breite Koalition von 162 Organisationen hat Frans Timmermans, dem Vize-Präsidenten der Europäischen Kommission, einen offenen Brief geschrieben. Sie fordert, Pflanzen und Tiere, die mit neuen gentechnischen Methoden verändert wurden, auch in Zukunft strikt zu regulieren. Ferner soll die EU-Kommission ein weltweites Moratorium für Gene Drive-Organismen unterstützen.

Die bestehenden EU-Gentechnik-Standards sicherten die Umsetzung des Vorsorgeprinzips und schützten Umwelt und Verbraucher, schrieben die…

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